Die westeurasische Steppe gilt wegen ihres rauen Klimas als wenig siedlungsfreundlich. Tatsächlich etablierte sich um 3000 v. Chr. eine auf Rinder spezialisierte Viehzucht.
Diese Erkenntnis beruht vor allem auf der Auswertung von Tierknochenspektren aus Siedlungen der Steppenzone. Die Siedlungen dieser frühen Pastoralisten haben einen ephemeren Charakter, was einer der Gründe ist, weshalb bislang nur wenige von ihnen systematisch untersucht worden sind. Doch in den vergangenen Jahren haben intensive Ausgrabungen im oberen und mittleren Dongebiet stattgefunden.
Die Vortragende hat zusammen mit den Kollegen Dr. Evgeni Gak, Staatliches Historisches Museum Moskau, und Dr. Maksim Ivashov, Kreisarchäologie Lipetsk, eine kleine Siedlungskammer in Zentralrussland untersucht, die der Katakombengrabkultur zuzuordnen ist.
Im Vortrag werden die Ergebnisse sowohl der Ausgrabungen und Prospektionen als auch der komplementär erfolgten naturwissenschaftlichen Analysen vorgestellt und in einem größeren kulturhistorischen Kontext diskutiert.
Es referiert Frau Prof. Dr. Elke Kaiser, Institut für Prähistorische Archäologie, Freie Universität Berlin.