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Der Tourismusverein feierte zum Empfang mit einem Jahr Verspätung sein 30-jähriges Bestehen. „Wer kannte die Stadt wirklich?“, fragte André Eckhardt zu Beginn seiner Rede. Brandenburg, bei Vereinsgründung nur als gleichnamige Stadt im Land wahrgenommen, war ein „touristischer Rohdiamant“, den es zu schleifen galt. Wasser, Natur, Idylle – alles, was es für einen Tourismusstandort brauchte, war da, musste aber geplant entwickelt werden.
Das ist gelungen, meint André Eckhard. “Brandenburg ist heute nicht nur die Stadt im Land, sondern ein Leuchturm als touristische Stadt”, ist er überzeugt und sagte abschließend: „Wir hoffen, dass wir noch attraktiver und besser werden“.
Erfolge ebenso wie Entwicklungsmöglichkeiten tat auch Oberbürgermeister Scheller auf. In seiner Rede ließ er die Jahre seit dem letzten Empfang in 2019 Revue passieren - und verkündete Ansiedlungserfolge wie den Aufbau des Bundesausbildungszentrums des Technischen Hilfswerkes oder des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten. Beim BfAA arbeiten nunmehr 230 Menschen, beim THW 50 – in beiden Einrichtungen soll die Zahl steigen.
„Nicht nur die Ansiedlungserfolge und die Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern auch die Erfolge der Stadtsanierung haben dazu beigetragen, dass die Einwohnerzahl seit 2014 kontinuierlich gewachsen ist“, berichtete Scheller weiterhin. Ende 2021 verzeichnete Brandenburg bereits 72.750 Einwohner. „Ein Wert, der über der vom Land für das Jahr 2030 prognostizierten Einwohnerzahl von 72.500 liegt.“
„Darauf darf man sich nicht ausruhen. Das wäre fatal“, kommentierte der OB jedoch. Die Stadt müsse weiteren Zuzug generieren. Scheller sieht aus diesem Grund in der Ausweisung eines etwa 400 Hektar großen gewerblich-industriellen Standortes zwischen Paterdamm und Krahne „eine riesengroße Chance für unsere Stadt“.
„Wir sollten alles dafür tun, eine solche Chance zu nutzen. Ich bin der tiefsten Überzeugung, dass es nicht hilfreich ist, wenn die Minderheit versucht, demokratische Verfahren und die getroffenen Entscheidungen durch juristische Auseinandersetzungen zu verzögern oder blockieren“, so der Stadtchef, der eben solche Verzögerungen bei der Überführung am Altstädtischen Bahnhof oder in Nord bei der Gestaltung südlich des Silokanals kritisierte.
Neben Kritik und klaren Statements gab es von seiner Seite Lob für die Brandenburger. „Die Pandemiemonate haben gezeigt, dass es in unserer Stadt viele Menschen gibt, die sich im Gesundheitssektor einsetzen und ihren Mitmenschen konkret geholfen haben“, bedankte sich Scheller - auch für das aktuelle Engagement in der Ukraine-Hilfe.
In diesem Zusammenhang passte es, dass der Oberbürgermeister, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Walter Paaschen, am Ende der Reden die Ehrenamtspreise aus dem vorigen Jahr vergab. Die Urkunden und Präsente gingen an “Brandenburger, die sich um mehr kümmern, als sich selbst”, wie Scheller betonte.
Almut Arnold (vertreten durch ihren Sohn), Florian Bialloblotzki, Manfred Domrös, Christine Gerstenberg, Manfred Krischkowski, Carla Lehmberg, Florian Paschel, Mike Schwietzke und Susanne Stugk konnten die Urkunden entgegen nehmen. Die Engagierten stehen dabei für die ganze Bandbreite an herausragendem Wirken in der Jugend- und Seniorenarbeit, in der Hospizbewegung, im Sport, im Katastrophenschutz, der Wasserrettung oder bei der Feuerwehr.
Nach der Preisvergabe wurde der informelle, gesellige Teil des Abends eingeläutet. Viele Fotos davon gibt es in der [
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