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Kleiderkammer im Übergangswohnheim in der Upstallstraße hat Abgabevariante für Spenden gefunden

Aus der Stadt
  • Erstellt: 18.08.2022 / 19:01 Uhr von rb
Für einen selbst ist nicht nachvollziehbar, was Menschen durchmachen, wenn sie zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen werden. Aktuell besonders die Menschen aus der Ukraine und ehemalige afghanische Ortskräfte. Auch in der Stadt Brandenburg kommen viele von ihnen immer noch täglich an - zumeist mit nichts mehr außer einigen wenigen persönlichen Sachen. Sie finden Unterkunft im Übergangswohnheim in der Upstallstraße 13, der ehemaligen Bundeswehrkaserne. Hilfe finden sie in der Kleiderkammer. Nach einem Bericht über die ehrenamtliche Arbeit der Frauen um Kai Swinne und Ulrike Oriwol in der dortigen Kleiderkammer, erreichten Meetingpoint zahlreiche Nachfragen, wie man helfen und wo man Spenden denn abgeben kann. 
 
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Dafür gibt es jetzt eine Lösung. Immer am Samstag können in der Zeit von 10 bis 13 Uhr direkt in der Kleiderkammer Spenden abgegeben werden. Dafür gilt es, sich nur kurz beim Pförtner zu melden und Bescheid zu geben.

Die Liste der Dinge, die für die Neuankommenden benötigt werden ist lang. So wird alles an Küchenutensilien (keine Frühstücksgedecke und große Teller) benötigt. Auch große Plastikschüsseln, zum Beispiel zum Geschirr abwaschen, oder Salatschüsseln. Weiterhin braucht es Geschirrhandtücher, Schwämme und Wischlappen sowie Waschmittel und Geschirrspülmittel.
Gesucht werden Schuhe für Männer, Frauen und Kinder, auch Badelatschen. Zum Reinigen benötigen sie Kehrbesen, Eimer und Wischmops.

Zudem sind kleine Lampen mit Stecker und Verlängerungskabel dringend notwendig. Zum Wäschetrocknen werden Wäscheständer und Wäscheklammern gebraucht. Aber auch Badebekleidung und Bademäntel sowie Handtücher in verschiedenen Größen fehlen in der Kleiderkammer. Ebenso wie Spannbettlaken in der Größe 90x200 cm und Bettwäsche, Föne, Wasserkocher, Bügeleisen, Tagesdecken, Couchkissen, Taschen, Rucksäcke und Koffer. Dringend werden auch immer die verschiedensten Hygieneartikel benötigt; ob Shampoo, Duschbad, Windeln oder andere darunter zu verstehende Produkte.

Neben all diesen nützlichen Dingen, denken die Helferinnen auch an die Kinder der hier Angekommenen. So suchen sie Bälle, Skateboards, Rollschuhe, Tischtenniskellen, Federballspiele und Puzzle ab 100 Teile. Wichtig dabei ist, das Spielzeug sollte für Kinder ab 4 Jahre geeignet sein. Bitte kein Babyspielzeug abgeben. Zudem werden Buggys gesucht.

Wer helfen möchte, aber keine Sachen spenden kann, darf gern mit einem Gutschein helfen, der zu 100 Prozent zum Kauf von dringend benötigten Artikeln verwendet wird. Bargeld spenden ist leider nicht möglich. Bei den Spenden muss es sich nicht unbedingt um neue Dinge handeln, gern nehmen die ehrenamtlichen Helferinnen gebrauchte, saubere Sachen an. Wichtig ist, dass sie keine Kleidung mehr entgegennehmen können. Ebenso keine Toaster, da sie die nicht weitergeben können.

Schwerpunkt der Arbeit der Kleiderkammer ist es, die neu angekommenen ukrainischen Kriegsflüchtlinge und die ehemaligen gastechnischen Ortskräfte mit einer Erstausstattung zu versorgen. Aber auch anderen Bewohnern des Übergangswohnheimes wird geholfen. „Wir helfen gern, denn es reicht nicht nur ein Dach über dem Kopf zu haben. Wir sind auch Anlaufpunkt für Gespräche, sich auszutauschen und überhaupt wahrgenommen zu werden. Dabei helfen uns auch immer wieder ukrainische Frauen“, erzählt Ulrike Oriwol. „Das geht bis dahin, dass wir beim Finden von Ärzten oder beim Ausfüllen von wichtigen Formularen helfen“, ergänzt Kai Swinne.

Dabei ist zu spüren, wie nah es den beiden Frauen geht, wenn sie ihre ehrenamtliche Arbeit verrichten. Ganz still und leise erhalten sie dabei regelmäßig große Unterstützung von der ehemaligen Brandenburger Oberbürgermeisterin und Bundestagsabgeordneten Dietlind Tiemann. Wenn sie die Kleiderkammer besucht, hat sie ihr Auto vollgeladen mit notwendigen Artikeln, die dann wieder die Regale füllen.
„Wenn man hier ist, weiß man schnell, was gebraucht wird. Man kann den beiden Frauen nur danken, dass sie seit Monaten einfach da sind und ohne lange zu fragen helfen“, berichtet Dietlind Tiemann.

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