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Freie Wähler: "Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel ohne Perinatalzentrum?"

Politik
  • Erstellt: 10.01.2023 / 18:01 Uhr von Stadtpolitik
Die Freien Wähler haben folgende Erklärung veröffentlicht: "Eine Petition mit über 100.000 Unterzeichnern wurde zum Erhalt des Perinatalzentrums (Einrichtung zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen) bereits übergeben. Am 09.01.2023 erläuterten der Chefarzt des Kinderklinikums des Brandenburger Universitätsklinikums, Dr. Kössel und zwei Krankenschwestern seines Bereiches in der Fraktion der Freien Wähler in Brandenburg an der Havel, worum es in dieser Petition geht. Seit mehreren Jahren gibt es im Bundesgesundheitsministerium Pläne, die vorsehen, dass diese Einrichtungen auf der Grundlage von Richtwerten reduziert werden sollen. Weil angeblich zu wenig ´Frühgeborene´ vorhanden sind, wurden in vielen Kliniken diese Einrichtungen bereits geschlossen."
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Weiter heißt es: "Im Land Brandenburg gibt es noch in Potsdam, Cottbus und derzeit in Brandenburg an der Havel die Möglichkeit Frühgeborene auf hohem Niveau zu versorgen. Während in Frankfurt/ Oder diese Möglichkeit bereits nicht mehr besteht wird jetzt auch ernsthaft erwogen ab 2024 im Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel dieses Perinatalzentrum zu schließen. Angeblich würde bei dem Richtwert von unter 25 Frühgeborenen die Gefahr bestehen, dass eine Versorgung auf hohem Qualitätsniveau (Level 1) nicht mehr gegeben ist.

Im Universitätslinikum Brandenburg an der Havel ist sehr wohl aufgrund des vorhandenen medizinischen Personals und der technischen Voraussetzungen eine Versorgung auf dem höchsten Niveau, dem Level 1, auch weiterhin möglich, wie es auch die erfolgten Qualitätskontrollen bisher gezeigt haben.

Der Wegfall dieser medizinischen Leistung wird allerdings zu erheblichen Beeinträchtigungen für betroffene Bürgerinnen und Bürger führen. Durchschnittlich werden Frühgeborene 3 Monate stationär versorgt. Für betroffene Familien, die ihre Neugeborenen sehen und versorgen wollen entstehen durch die langen Fahrtwege z. B. nach Potsdam, Magdeburg oder Berlin zusätzliche Belastungen. Es gibt auch immer wieder Beispiele, wo es plötzlich zu einer Frühgeburt kommen kann. Eine Verlegung in ein Krankenhaus mit Perinatalzentrum in einer Entfernung von mehr als 50 km kann dann zu erheblichen Problemen führen. Erschwerend kommt hinzu, dass häufig aus personellen und Kapazitätsgründen eine qualitativ hochwertige Betreuung nach einer solchen Verlegung schwierig ist.

Das Bundesgesundheitsministerium begründet diese Entscheidung mit einer besseren Qualität an den wenigen Orten, wo es Perinatalzentren noch gibt.

Norbert Langerwisch: ´Es scheinen eher finanzielle Beweggründe eine Rolle zu spielen und dann ist wohl klar, dass am falschen Ort gespart wird. Die bisher auf dem Level 1 (höchste Qualität) erfolgte Versorgung im einzigen Universitätsklinikum des Landes Brandenburg zu beenden ist nicht im Interesse der Bürgerinnen und Bürger des Landes Brandenburg. Die Fraktion der Freien Wähler im Landtag Brandenburg hat bereits signalisiert, dass sie diese Auffassung teilt und auch bereit ist im Landtag Brandenburg diesen Standpunkt deutlich zu machen, um die Landesregierung aufzufordern Schritte einzuleiten, die zu einem Umdenken im Bundesgesundheitsministerium führen.´

In den Flächenländern zu denen auch Brandenburg gehört muss es Möglichkeiten der Versorgung bei Frühgeburten geben, die unnötig lange und zeitaufwendige Wege ersparen."


Hinweis: Politische Pressemitteilungen gibt der Meetingpoint als Komplettzitate wieder; unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung zu den Äußerungen unserer Politiker machen - ohne wertende Meinungen der Redaktion. Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von den zitierten Inhalten/Aussagen und macht sie sich nicht zu eigen.
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