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FDP: Offener Brief zum Bürgerhaus Altstadt

Politik
  • Erstellt: 26.04.2023 / 11:01 Uhr von Stadtpolitik
Als FDP-Kreisvorsitzender konnte ich mir im Bürgerhaus Altstadt vor Ort im Gespräch mit der Vorsitzenden Kathrin Arndt und dem stellv. Vorsitzenden Guido Schütz einen ausführlichen Eindruck von der hervorragenden ehrenamtlichen Arbeit des Vereins Die Altstädter e.V. machen. Das älteste Fachwerkhaus Brandenburgs sollte sicherlich öffentlich zugänglich sein; zudem halte ich ein sozio-kulturelles Zentrum im Herzen der Stadt, welches …
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… Angebote sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Touristen in seinem Programm hat, für eine zentral wichtige Einrichtung. Mit Blick auf die Stadtverordnetenversammlung gibt es noch eine ganze Reihe offener Fragen, weil die Haltung der Stadtverwaltung zur Zukunft des Bürgerhauses bis heute nicht klar ist.
1. Wie beurteilt die Stadtverwaltung das Wirken der Altstädter im Bürgerhaus in der Bäckerstraße 14? Die Rathausführung hat ja wohl mit Bedacht 2008 den Verein darum gebeten, in diesen Räumen bürgerschaftliches Engagement zu organisieren, Vereinsangebote für die Bürgerinnen und Bürger aber auch mit ausgesuchten Aktionen für die Gäste unserer Stadt anzubieten und letztlich auch eine Anlaufstelle für Fragen und Initiativen aller Art zu sein.

2. Welche Maßnahmen und Gespräche fanden statt, seit der Verein frühzeitig schon im September 2021 in einem Schreiben an die Stadtverwaltung, das auch an die Stadtverordneten weitergeleitet werden sollte, darauf hingewiesen hat, dass man sich auf das Auslaufen der 15-jährigen Förderbindung zum 15. August 2023 einstellen muss, sich gemeinsam über die Zukunft der Bürgerhauses Altstadt in der Bäckerstraße 14 Gedanken machen sollte und möglichst für diesen Standort eine sinnvolle Handlungsstrategie entwickelt?

3. Welche Bedeutung hat das älteste Fachwerkhaus Brandenburgs für die Stadtverwaltung? Und: Hat die Stadt ein Interesse, dass dieses historische Ensemble nicht nur weiterhin öffentlich zugänglich sein sollte, sondern es in diesen Räumlichkeiten auch weiterhin Angebote vielfältigster Art für die Öffentlichkeit geben soll?

4. Hat die Stadt noch nie darüber nachgedacht, das älteste Fachwerkhaus Brandenburgs in städtischen Besitz zu übernehmen, selbst anzumieten oder entsprechende Verhandlungen mit dem Land zu führen, was für solch ein denkmalgeschütztes Kulturgut eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein müsste?

5. Gibt es Ideen zum Schutz dieses besonderen Ensembles, zur weiteren öffentlichen Nutzung dieser zentralen Räumlichkeiten und zur Einbindung auch weiterer Partner, wie Unternehmen aus Brandenburg, Banken, die Bürgerstiftung oder anderer Einrichtungen, die einen finanziellen Beitrag leisten können?

6. Welche Maßnahmen sind aus der Sicht der Stadtverwaltung denkbar, um weitere Fördermittel zu akquirieren ? Welche Schritte wurden unternommen im Wissen um das Auslaufen des Förderzeitrahmens, um Mittel aus Landes-, Bundes- oder Europa-haushalt, von Denkmalschutz oder Kulturförderungen, von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt oder von privaten Stiftungen für das älteste Fachwerkhaus Brandenburgs zu akquirieren?

7. Es war ständig von irgendwelchen alternativen Standorten zu lesen - Gotisches Haus, Fontane-Club, Interkulturelles Zentrum „Gertrud von Saldern“. Über welche räumlichen Alternativen, die auch finanziell realistisch sind, ist je von Seiten der Stadt konkret mit dem Verein Die Altstädter e.V. mit welchem Ergebnis verhandelt worden oder handelt es ich hierbei nur um Luftschlösser?

8. Da jetzt doch entgegen der sinnvollen Absicht des Vereins, innerhalb von zwei Jahren ein Konzept und eine Strategie zu entwickeln, ein ziemlicher zeitlicher Stress durch monatelanges Nichtentscheiden entsteht, ist dringender Handlungsbedarf angesagt: Ist die Stadtverwaltung bereit, mit dem Hausbesitzer und dem Verein Die Altstädter e.V. darüber zu verhandeln, zumindest zu einer Übergangslösung für die die kommenden 6-12 Monate zu kommen? So könnte in Ruhe ein kluges Gesamtkonzept inhaltlicher und finanzieller Art der Stadtverwaltung mit dem Verein Die Altstädter e.V. unter Einbindung der Stadtverordnetenversammlung erarbeitet werden, das eigentlich seit September 2021 hätte entstehen können und sollen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Scheller,
hoffentlich keiner in unserer Stadt will, dass am 15. August um 0.00 Uhr der Schlüssel im Bürgerhaus umgedreht wird und 15 Jahre von der Stadt beauftragte ehrenamtliche Arbeit in diesem sozio-kulturellen Zentrum einfach beendet werden. Dies wäre auch an Peinlichkeit nicht zu überbieten! Die Stadtverwaltung sollte in den kommenden Wochen alles nur Erdenkliche tun, um mit dem Verein Die Altstädter e.V. zusammen zu einer guten Lösung zu kommen.

Mit den besten Grüßen
verbleibe ich
Ihr Patrick Meinhardt MdB a.D.
FDP-Kreisvorsitzender


Hinweis: Politische Pressemitteilungen gibt der Meetingpoint als Komplettzitate wieder; unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung zu den Äußerungen unserer Politiker machen - ohne wertende Meinungen der Redaktion. Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von den zitierten Inhalten/Aussagen und macht sie sich nicht zu eigen.
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