In rund vier Wochen haben die Altstädter über ihre Petition 1.530 Unterstützer-Unterschriften für ihr Bürgerhaus in der Bäckerstraße 14 gesammelt. Kathrin Arndt, die Vorsitzende des Vereins, übergab diese an SVV-Chef Walter Paaschen. Sie warb für das Haus und die dortige Arbeit und stellte gleichzeitig klar: Die knapp 3.000 Euro monatlich für die geplante Miete könne man ehrenamtlich nicht aufbringen; die Betriebskosten zahle man bereits bisher selbst.
Arndt stellte klar: Es geht nicht um den Bestand des Vereins, dieser sei gesichert; es geht um den Bestand des Bürgerhauses an diesem Standort. Der Eigentümer habe dem Verein signalisiert: Man stehe einem Mietvertrag offen gegenüber.
Wenn der Standort dort nicht möglich ist weil der Eigentümer andere Planungen habe, dann müssen wir das zu akzeptieren, so der Tenor der Altstädter-Vertreterin. “Wir stehen bereit, auch an anderer Stelle in der Altstadt ein Bürgerhaus zu betreiben, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Arndt beklagte zudem: Es wurde in den letzten Wochen Stimmung gegen den Verein gemacht und forderte: sehr kurzfristig sollten sich alle beteiligten Protagonisten an einen Tisch setzen um ”offen und ehrlich" die Lage zu sondieren.
Bevor später in der SVV der Tagesordnungspunkt des Altstadt-Bürgerhauses ansteht stellte Oberbürgermeister Steffen Scheller fest: „Die Diskussion um das Für und Wider hat an Intensität zugenommen.“ Jede Seite führe dabei vorwiegend eigene Sichtweisen an. „In der SVV geht es bei einer sachgerechten Betrachtung auch darum, den Sachverhalt nicht nur eingeschränkt zur bewerten sondern alle Aspekte zu betrachten. Die Altstädter haben das Haus in den letzten 15 Jahren genutzt und es anderen zur Verfügung gestellt“, so Scheller, der davon berichtete, dass er öfter mit dem Eigentümer gesprochen habe.
Er mahnte: Die Stadtverordneten, die heute den Antrag eingebracht haben, die Miete zu übernehmen, haben sich damit positioniert und vielleicht den großen Zusammenhang nicht gesehen.
Ein mehrjähriges Mietverhältnis würde eine Haushaltsbelastung darstellen und die Frage aufwerfen: Was sagt man anderen Stadtteilen, wenn wie gleichlautende Lösungen verlangen?