In der ersten Hauptrunde um den Brandenburgpokal kam für die gastgebende BSG Stahl Brandenburg am Samstagnachmittag das frühe Aus. Trotz der 0:2-Niederlage gegen den MSV Neuruppin 1919 konnten die Brandenburger mit erhobenen Haupt den Platz verlassen, da sie mit ihren vorhandenen Mitteln alles versucht haben. Die Neuruppiner sind frischer Oberligaabsteiger, doch angesichts der Personalpolitik sind sie wohl in die Brandenburgliga gestartet mit dem klaren Ziel – sofortiger Wiederaufstieg. Viele Akteure aus höheren Spielklassen wurden unter Vertrag genommen, über die sich so mancher Oberligist auch gefreut hätte.
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Nicht nur aufgrund des Kaders startet der MSV als klarer Favorit in diese Partie. Stahl-Cheftrainer Maik Aumann beklagte enorme Ausfälle in seinem Team. Glücklicherweise standen Luca Benedict Köhn und Erik Sauser beim Anpfiff auf dem Feld, die der Coach eigentlich abgeschrieben hatte. Aber das Fehlen von Pascal Karaterzi, Nicholas Engel und Sebastian Hoyer erwies sich am Ende als zu große Hypothek.
Beide Teams begannen das Spiel zunächst recht verhalten. Der Respekt war auf beiden Seiten groß. Nach zehn Minuten übernahmen die Gäste jedoch peu à peu die Kontrolle. Immer wieder gelang es ihnen mit guten Pässen in die Schnittstellen der Stahl-Defensive hoffnungsvolle Möglichkeiten zu kreieren, aber die Vorlagen waren zu ungenau. Bis zur 29. Minute. Da eroberten sich die MSVer den Ball auf der linken Seite, der Neuruppiner konnte unbedrängt flanken und der lange Jose Silva Magalhaes köpfte unhaltbar in den rechten oberen Winkel.
Auch wenn Torhüter Felix Baitz zuvor wenig zu tun bekam, der Treffer hatte sich abgezeichnet. Das Gegentor hinterließ seine Wirkung bei den Gastgebern, die sich nun kaum noch befreien konnten. Jetzt lief das Spiel des Favoriten. In der 34. Minute schien das 2:0 schon fällig, der schnelle Kevin Mbengani hatte auf der linken Strafraumseite Baitz schon ausgespielt, passte vor den leeren Kasten, wo die Platzherren in höchster Not klärten. Nur wenig später fiel aber der zweite MSV-Treffer. Erneut ließ sich die Stahl-Abwehr überspielen, Torhüter Baitz wollte mit einem Hechtsprung die Situation klären, traf aber mit den Händen den Gästestürmer Mbengani, der dies dankend annahm. Dem Schiedsrichter blieb keine Wahl, er zeigte umgehend auf den Punkt. Silva Magalhaes trat an und verwandelte sicher, obwohl Felix Baitz die Ecke ahnte.
In der 43. Minute versuchte es Jonas Meyer aus 22 Meter, der Ball ging aber am rechten oberen Eck vorbei. Es war der erste Abschluss der Platzherren in der ersten Hälfte. Der zweite erfolgte mit dem Pausenpfiff. Timm Renner brachte einen Freistoß gefährlich in den MSV-Sechzehner, doch Adrian Jaskola verpasste knapp. Zu Beginn des zweiten Abschnitts nahmen die Neuruppiner das Tempo aus dem Spiel, was die Gastgeber nutzten, um sich besser in Szene zu setzen. Gleich in der 48. Minute versuchte Köhn auf Jaskola zu passen, der aber gerade noch geblockt wurde. Das sah nun zielstrebiger bei der Stahl-Elf aus, doch gefährlicher agierten die Gäste. In der 55. Minute eroberten sie sich den Ball im Mittelfeld, spielten sich rasch durch, doch der Abschluss von der Strafraumkante ging nur an den rechten Pfosten.
Doch auch die Brandenburger sollten noch ihre Riesenchance erhalten. In der 62. Minute zwang Köhn den MSV-Torhüter zu seiner ersten ernsthaften Aktion, doch der Ball kam zu zentral. Eine Viertelstunde später hatte der Keeper doppeltes Glück. Nach einem guten Angriff kam Jonas Günther im Strafraum zum Abschluss, traf aber nur den linken Pfosten, der Abpraller kam zum kurz zuvor eingewechselten Maksymilian Boczek, dessen Schuss auf der Linie geklärt wurde. Das wäre ein Einstand nach Maß gewesen für den Stahl-Neuzugang, der unter der Woche zur Mannschaft stieß. Dies war die beste Gelegenheit, zu mehr kamen die Platzherren trotz aller Bemühungen nicht. Auf der Gegenseite vergab Matthew Barsalona (87.) etwas überheblich einen möglichen dritten MSV-Treffer.
Trotz der sommerlichen Hitze sahen die 300 Zuschauer keinen „Sommerkick“. Beide Trainerteams waren mit dem Auftreten ihrer Schützlinge, mit leichten Abstrichen, zufrieden. Co-Trainer Stephan Deuble meinte: „Angesichts der Ausfälle war es ein schweres Unterfangen. Die Gegentore fielen natürlich etwas unglücklich. Doch wie die Mannschaft in der zweiten Hälfte zurückgekommen ist, hat uns Trainer stolz gemacht.“ Nun kann die ganze Konzentration wieder dem Ligaalltag gelten. Am nächsten Spieltag in der Landesliga Nord (16. September) geht die Reise zum SC Victoria Templin.