Anzeige
Nachdem der Abriss mit allen Räumarbeiten planmäßig verlief, geht es seit einigen Wochen um den Neubau. Auffällig ist an der Baustelle zu beobachten, dass gleich daneben eine Art Schleppdach am Ufer aufgebaut wurde. Das hat einen besonderen Zweck, denn die alte Brücke beherbergt Vögel unter sich, die dort ihre Nester gebaut haben. Zum ökologischen Ausgleich wurde dafür mit dem Schleppdach ein sogenanntes Schwalbenhotel errichtet, damit die Schwalben, die momentan noch unter der Brücke sind, umsiedeln können und nicht vertrieben werden.
Inzwischen laufen die Bauarbeiten für die neue Brücke. Doch was passiert hier eigentlich? Zunächst müssen die Widerlager gebaut werden. Dafür wurden Spundwände in das Erdreich getrieben, die über eine sogenannten Sauberkeitsplatte ragen. Diese Sauberkeitsschicht ist unbewährt aus Magerbeton und dient als ebene Grundfläche für das Fundament. In Verbindung mit den Spundwänden werden sogenannte Spundwandholme bewährt, die dann das Widerlager bilden. Die Holme sind wiederum mit einem Betongelenk mit dem Überbau verbunden.
Der Korpus, der später nach dem Betonieren entsteht, wirkt dann zusammen wie ein lastabtragendes Element. Das nennt man eine Schneidenlagerung. Die Spundwände sind die Schneide, oben drauf ist der Spundwandholm und man hat die Last sozusagen über die Spundwände in den tragfähigen Baugrund geleitet. Die Betongelenke kommen dann oben rauf und knüpfen den Überbau an, der dann die Fahrbahnplatte trägt.
Die Brücke selbst wird in diesem Fall ein WIP Träger Überbau, das heißt Walzträger in Beton. Ein solcher Brückenüberbau besteht aus mehreren dicht nebeneinander verlegten Warmwalzprofilen und einer Querbewehrung aus Betonstabstahl. Die Walzträger dienen beim Bau als Schalung für die Betonplatte. Im Gegensatz zu einer vor Ort gegossenen Stahlbetonbrücke ist bei dieser Bauweise keine tragende Schalung notwendig. Sie kann gebaut werden, ohne für den Bauzeitraum gesonderte Sperrungen durchführen zu müssen. Da aber dieser Brückenbau nicht die Hauptaufgabe für das Unternehmen ist, verläuft der Bau eher im Stillen, aber er läuft im Plan, wie versichert wurde. Das gleiche wird dann auch bei der Brücke über den Graben auf der anderen Fahrtrichtung geschehen.
Im Zuge des Beginns der Baumaßnahmen Potsdamer Straße und Bahnbrücke wurde von der Höhe Möbelschlossfabrik bis auf die neu gebaute Straße in Höhe der ESSO-Tankstelle ein provisorischer Radweg errichtet. Der führt neben der Alten Potsdamer Straße und der Straße „An der Bundestraße, auf dem Feld hinter den Bäumen entlang und mündet vor der ESSO-Tankstelle in den inzwischen neu errichteten Geh- und Radweg.
Durch die Baumaßnahmen war es nicht mehr möglich vor allem aus dem Wohngebiet Schützenworth mit Kinderwagen, Fahrrad, Lastenfahrrad oder Fahrrad mit Anhänger, zum Beispiel Anhänger in denen Kinder transportiert werden können, in Richtung Neuschmerzke oder Schmerzke zu kommen. Eine weiter Überquerung mittels Ampel über die bestehende Straße konnte damals nicht realisiert werden.