Andreas Ziemer aus Brandenburg an der Havel wurde am Freitag, 28. Juni, für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement im Natur- und Artenschutz mit der Landtagsmedaille des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Die Präsidentin des Landtages ehrte insgesamt zwölf Preisträger für ihre Verdienste um das Gemeinwesen.
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Andreas Ziemer, bekannt für seine Arbeit mit dem Verein NABU und der Initiative "Brandenburg summt", hat sich über Jahre hinweg für den Insektenschutz und die Artenvielfalt in der Region eingesetzt. Seine Projekte haben maßgeblich dazu beigetragen, das Bewusstsein für den Naturschutz in Brandenburg an der Havel zu schärfen.
Heiner Klemp, Abgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und zuständig für Brandenburg an der Havel, gratulierte dem Preisträger: "Andreas Ziemer hat diese Würdigung durch den Landtag mehr als verdient. Allein sein Engagement für den Insektenschutz in Brandenburg an der Havel ist beachtenswert."
Klemp betonte auch die Herausforderungen, denen sich Ziemer in der Vergangenheit stellen musste: "Herr Ziemer hat es mit seinen Projekten im politischen Umfeld von Brandenburg an der Havel nicht immer leicht. In den vergangenen Monaten musste er eine beispiellose Kampagne der CDU-Fraktion gegen seine Arbeit und den Vandalismus der Freien Wähler an einem von ihm betreuten Artenschutzprojekt über sich ergehen lassen."
Die Verleihung der Landtagsmedaille wird als wichtiges Signal für die Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements gesehen. Klemp hofft, dass diese Auszeichnung auch ein Zeichen an die politischen Kräfte in der Stadt sendet, "welchen Stellenwert dieses Engagement abseits von politischen Grabenkämpfen hat."
Die Laudatio der Abgeordneten Carla Kniestedt vom Bündnis90/Die Grünen:
"Meine Mutter ist seit wenigen Monaten in einer Pflege-WG zu Hause. Allein wohnen ging nicht mehr. Warum erzähle ich Ihnen das, wo es doch um eine Laudatio für Andreas Ziemer geht.
Und so wie meiner Mutter, die in ihrem Gärtchen einst stolz auf eine total langweilige grüne Rasenfläche war, wo hinter jedem Unkräutlein hergehechtet wurde, so geht es vielen Menschen. Mir ging es auch ein bisschen so. Bin halt geprägt. Da hatte Andreas Ziemer, aus welchen Gründen auch immer, mehr Glück. Er ist deutlich jünger als ich und hatte schon mit nicht mal 20 verstanden, dass es extrem wichtig ist, gewissermaßen unaufgeräumte Flächen auch in Städten zu haben. In Brandenburg an der Havel zum Beispiel.
Andreas Ziemer hat das verstanden. Und macht einfach. Monitoring von Flächen, überredet oder überzeugt Menschen, Flächen umzugestalten, erklärt Kindern, warum Biene Maja nicht nur entzückend ist als Trickfilmfigur.
Apropos umgestaltete Flächen: die Zahlen der Menschen, die kurz geraspelte Rasenflächen schön finden, ist noch groß. Obwohl man, bei genauem Hinschauen, verstehen kann, dass arg runtergeraspelter Rasen viel schneller total vertrocknet, dass da absehbar so gut wie nichts mehr wächst. Es mag ordentlich aussehen. Aber die Fläche ist mehr oder weniger tot. Wollen wir das wirklich? Wollen wir nicht alle, dass wir Menschen uns selbst schützen, indem wir ein bisschen Wildwuchs auch in unseren Städten zulassen?
Andreas Ziemer, ich danke Ihnen ausdrücklich dafür, dass Sie nicht aufgeben, immer wieder losgehen, um zu überzeugen. Auch wenn es manchmal aussichtslos erscheint. Sehen Sie, ich habe es relativ spät gelernt, viele andere auch. Es gibt Hoffnung. Durch Menschen, wie Sie. Herzlichen Glückwunsch!"
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