Die Welt und das Leben in ihr haben sich verändert, Angst und Gefahren zeigen sich heute präsenter und gehören für einige Menschen sogar zum Alltag. Besonders tragisch ist es, wenn Kinder mit solchen Gefahren konfrontiert werden, sei es auf dem Schulweg, beim Spielen, in der Schule, auf dem Heimweg – selbst bei einem Stadtbummel. In solchen Momenten benötigen die Kinder Unterstützung und idealerweise einen sicheren Zufluchtsort. Dafür will sich die Stadtmarketing und Tourismusgesellschaft (STG) ab sofort stark machen. Gemeinsam mit ersten Partnern startete das Projekt „Notinsel“.
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„Notinsel“ ist deutschlandweit das größte Kinderschutzprojekt, mit dem es im öffentlichen Raum gelingt, Kindern in akuten Gefahrensituationen Schutz zu bieten, Menschen zum Hinsehen und Handeln zu bewegen und ein breites Bewusstsein für Kinder zu schaffen. Insgesamt gibt es inzwischen in 13 Bundesländern 246 Projektstandorte mit 16.990 Notinseln.
Seit Dienstag baut die Stadt Brandenburg dieses Netzwerk, vorerst in der Innenstadt, mit Hilfe von Partnern auf. Die Idee dazu kam vor etwa einem halben Jahr während einem Gespräch zwischen STG-Geschäftsführer Thomas Krüger und Lydia Gerholdt, Managerin der Brandenburger H&M Filiale. Sie berichtete von Mädchen, die sich bedroht fühlten und sich an ihr Team wandten. Die Mitarbeiter halfen den Mädchen und leiteten weitere Schritte ein. Lydia Gerholdt erklärte dazu, das in ihrem Unternehmen die Mitarbeiter regelmäßig in Sicherheitsfragen geschult würden und so auch im Umgang mit derartigen Situationen.
An dem Projekt beteiligte Geschäfte sind mit dem Notinsel-Zeichen an der Tür gekennzeichnet und bieten Kindern Zuflucht. Beteiligte Geschäfte setzen darüber hinaus ein deutliches Zeichen für den Kinderschutz und gegen potenzielle Täter. Thomas Krüger schätzt ein, dass mit Beginn der dunklen Jahreszeit die Notinseln bereitstehen werden. Er appellierte an Schulen, sich seinem Aufruf anzuschließen und angebotene Schulungen anzunehmen, um so auch die Kinder für diese Schutzmöglichkeiten in Zukunft zu sensibilisieren. Zudem hat sich der Stadtsportbund bereit erklärt, das Projekt ebenfalls zu unterstützen.
Die ersten Notinseln werden in der Touristinformation am Neustädtischen Markt, im Modehaus H&M in der Hauptstraße, bei der Geschwister Pape GmbH in der Flakowski Residenz und im Pape/Nora Beratungscenter in der Hauptstraße sowie im Pape Quartier im Deutschen Dorf, im Modegeschäft Wedekind in der Kurstraße, bei den StWB in der Packhofstraße und in der Sankt Annen Galerie in der St.-Annen-Straße zu finden sein.
Die STG ist Notinsel-Partner der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel innerhalb der Stadt Brandenburg an der Havel. „Gemeinsam mit den ersten Akteuren starten wir jetzt diese neue Aktion in unserer Stadt“, sagt Thomas Krüger. Weiter informiert er, dass jeder Geschäftstreibende mitmachen kann, egal ob Geschäfte, Restaurants, Arztpraxen oder andere Einrichtungen. Jeder könne Notinsel werden. Interessierte können sich dafür an die STG per E-Mail an [cm@stg-brandenburg.de] wenden. Insbesondere für Grundschullehrkräfte stehe ein digitales Lehrer-Paket kostenlos zur Verfügung. Detaillierte Informationen sowie Hilfsangebote und Erläuterungen gibt es auch über die [
Homepage] des Notinsel-Projektes.