Sehr geehrte Leserinnen und Leser, zu der diesjährigen Gedenkveranstaltung in Brandenburg an der Havel gab es allein auf dieser Plattform bereits einige Beiträge. In diesen waren viele Fakten und überwiegend gut nachvollziehbare Argumente mit teils konträren Schlussfolgerungen zu finden. Aber es gab auch andere Anteile, welche mich dazu bewogen haben ebendiesen Brief zu schreiben, um Ihnen mitzuteilen was mich zu diesem Thema umtreibt.
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Es sind letztlich drei Punkte, welche immer wieder durch meinen von humanistischer Bildung geprägten und mit unserer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaftsordnung fest verbundenen Verstand geistern:
1. Der Besuch einer öffentlichen Gedenkstätte und die Teilnahme an einer dort stattfindenden öffentlichen Veranstaltung steht jedem Menschen, sofern dieser sich dort angemessen verhält, frei.
2. Gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung sind der falsche Weg – ganz egal gegen wen es dabei geht.
Das war vor rund 80 Jahren so, als man zum Beispiel auch in Brandenburg meinte, wenn es gegen Behinderte ginge wäre das in Ordnung... Nein! Es war nicht in Ordnung und hat zu zigtausendfachem Morden geführt. Und das ist auch heute noch so, wo hier Einige der Meinung zu sein scheinen, wenn es nur gegen eine Dame mit AfD-Parteibuch ginge wäre das schon ok... Nein - es ist nicht ok!
Das war nie in Ordnung und das ist es auch heute nicht!!! Wer das nicht begreift, hat eine wesentliche Botschaft unserer und vieler anderer Gedenkstätten nicht verstanden.
3. Herumzubrüllen, Gedenkgebinde zu entfernen, zu beschädigen und wegzuwerfen ist an solch einem Ort, zu solch einem Anlass nur eines: unwürdig.
Haben Sie vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Gedankengänge zu diesen Geschehnissen zu lesen und wohlmöglich auch zu teilen.
Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.