65 Prozent der befragten Schüler in Brandenburg geben an, dass es in der Schule "nicht genug Raum zum Experimentieren mit Technik und neuen Tools gibt". Noch bedenklicher: 62 Prozent fühlen sich unzureichend über "Chancen und Risiken im Umgang mit Künstlicher Intelligenz" informiert. Auch der Schutz persönlicher Daten im Internet wird laut 52 Prozent der Befragten nicht ausreichend behandelt.
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, betont die Dringlichkeit dieser Themen: "Es muss uns zu denken geben, wenn die Schülerinnen und Schüler Defizite in der schulischen Medienbildung erkennen, in Brandenburg etwa bei den Themen Experimentieren mit neuen Techniken und Künstliche Intelligenz. Aufgrund der Bedeutung für die Entwicklungschancen, für die Gesundheit und die Demokratiefähigkeit unserer Kinder können wir vor den Herausforderungen in diesem Bereich nicht länger die Augen verschließen."
Trotz der identifizierten Mängel gibt es auch Lichtblicke. 72 Prozent der Brandenburger Schüler fühlen sich gut darin geschult, "wie sie Informationen im Internet suchen und bewerten können". Zudem geben 53 Prozent an, ausreichend darüber zu lernen, "wie man mit Apps und Programmen selbst Medieninhalte erstellen kann".
Die Umfrage, die 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren bundesweit einbezog, zeigt ähnliche Tendenzen auf nationaler Ebene. Hofmann unterstreicht die Bedeutung einer umfassenden Medienbildung: "Kinder und Jugendliche müssen in die Lage versetzt werden, Medien aktiv selbst zu gestalten, um damit eigene Ideen, Vorstellungen und Interessen zum Ausdruck zu bringen und die von ihnen konsumierten Medien kritisch zu hinterfragen. Das wird in Zeiten von Fake News, Desinformation und Propaganda im Internet immer wichtiger."
Der Bundesgeschäftsführer fordert mehr Unterstützung für Schulen: "Für die notwendige Stärkung der Medienbildung in unseren Schulen braucht es auch mehr finanzielle und personelle Ressourcen, um schulische Konzepte in diesem Bereich voranzubringen und eine gute Zusammenarbeit mit außerschulischen Akteuren zu garantieren."
Die vollständigen Ergebnisse des "Kinderrechte-Index", der den Stand der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in verschiedenen Bundesländern misst, werden im kommenden Jahr veröffentlicht.
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