Samstagabend, 20.30 Uhr. Vor der Tür des HdO in der Magdeburger Straße 15 bildete sich eine Schlange, so einige Musikbegeisterte mussten draußen bleiben, da es keine Tickets mehr an der Abendkasse gab. Der erste Auftritt des Kneipenchors war zwar im Vorfeld kaum öffentlich beworben worden, doch das Geheimnis hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Die Atmosphäre war herzlich, familiär, voller Vorfreude.
Um 21 Uhr war es dann endlich soweit: 60 Chormitglieder betraten die Bühne, bereit, Brandenburg mit ihrer Leidenschaft zum Singen anzustecken. "Singen macht so glücklich, deswegen sind wir heute Abend hier", hieß es von der Bühne. Und die draußen vor der Tür riefen: "Ihr Glücklichen, ihr kommt rein und könnt das erleben!" Anke Hudson, die Gründerin des Brandenburger Kneipenchors, die mit ihrer roten Glitzerjacke kaum zu übersehen war, hielt die Eröffnungsrede.
"Johnson, Sänger der Brandenburger Punkband Blutiger Osten, hatte im Juli vergangenen Jahres die Idee einen Kneipenchor zu gründen, doch ich ergriff die Initiative", erzählt Anke Hudson. Im Altstadt-Pub sollten die ersten Proben stattfinden, doch die gemeinsame WhatsApp-Gruppe wuchs allein durch Vitamin B rasant auf 40 Teilnehmer. Schnell wurde klar, dass der Altstadt-Pub zu klein wäre, und so bekam der Chor im HdO einen Proberaum und wuchs auf 70 Mitglieder. Geprobt wird jeden Donnerstag.
"Dass wir Martin als Chorleiter bekommen haben, ist ein absoluter Glücksgriff für uns", schwärmt Anke Hudson. "Martin ist Lehrer und engagiert sich im lokalen Fußballverein. Ein leidenschaftlicher Musiker, der den Chor mit seinen Arrangements auf ein neues Level hebt."
Mit Liedern wie "Freiheit" von Marius Müller Westernhagen und "Du schreibst Geschichte" von Madsen brachte der Kneipenchor den Saal zum Beben. Es wurde mitgesungen, getanzt, gelacht und auch die ein oder andere Freudenträne vergossen. "Ja irgendwie sind wir gerade alle ganz kaputt, aber an diesem Abend waren wir alle wieder ganz", resümiert Anke Hudson. Ein Satz, der unter die Haut geht und die Magie dieses Abends perfekt beschreibt.
Auch Sebastian Block zeigte sich überwältigt von der Premiere des Kneipenchors: "Ich spielte eine kleine, unbedeutende Rolle in der Geschichte der Entstehung des Brandenburger Kneipenchors und ich bin absoluter Fan. Die Idee sie als Support für mein Konzert einzuladen lag auf der Hand. Ich wollte einen unvergesslichen Abend voller Liebe und Leidenschaft und meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Ich bin immer noch sprachlos. Unser Abend war restlos ausverkauft."
Wer den Brandenburger Kneipenchor live erleben möchte, hat im Sommer erneut die Chance dazu. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, aber eines ist sicher: Brandenburg darf sich auf ein weiteres musikalisches Highlight freuen.
Hier gibts das Album "Ganz kaputt" von Sebastian Block: [
Klick].