Logo

Steinfiguren symbolisieren Licht, Wärme und Kraft

Historisches
  • Erstellt: 02.03.2025 / 20:01 Uhr von Marcus Alert
Drei Steinfiguren schauen in der Steinstraße auf die Passanten herab. Die zwei Frauen symbolisieren Licht und Wärme und der Mann die Kraft. Das 1928/29 errichtete Gebäude in der Steinstraße 66/67 wurde als Verwaltungsgebäude der 1912 gegründeten Elektrizitäts-Werk Brandenburg AG (EWB) errichtet. Diese Aktiengesellschaft betrieb das 1901 erbaute Elektrizitätswerk in der Bauhofstraße. Gab es zu diesem Zeitpunkt nur 34 Elektroanschlüsse in der Stadt, so stieg diese Zahl ständig. 1912 waren es schon 550 und 1924 gab es 6604 Stromabnehmer. Auch, weil man seit 1916 auch das Städtchen Plaue versorgte. Einige Betriebe setzten zwar weiterhin auf eigene Krafterzeugungsanlagen, doch Unternehmen wie das Blechwalzwerk von Philipp Weber bezogen EWB-Strom.

Doch Ende der 1920-er Jahre war noch viel Luft nach oben. Deshalb diente, berichtete der „Brandenburger Anzeiger“ in seiner Ausgabe vom 14. Juni 1929 das Untergeschoss des neuen dreigeschossigen Gebäudes im Zentrum der Stadt, das über eine 33 Meter lange Straßenfront verfügt, vor allem der Werbung. Denn dort wurden nach der Eröffnung immer die „neuesten Errungenschaften der Elektrotechnik“ gezeigt. Zu sehen waren vor allem für die Frauen eine Musterküche, eine Waschküche sowie ein Näh- und ein Plättzimmer. Bis dahin kaum bekannte Geräte wie Waschmaschinen, Backöfen, Staubsauger oder Nähmaschinen waren vom Bürgersteig aus zu entdecken. Doch auch die Männer kamen auf ihre Kosten. Bei guter Arbeitsbeleuchtung und auch Musik aus dem Radio war in einem der Schaufenster ein Mann zu sehen, der abwechselnd an einer Bandsäge und einer Hobelmaschine arbeitete.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die AG verstaatlicht, übernahm der VEB Energieversorgung Potsdam die Geschäfte. In der Wendezeit waren hier die Betriebsdirektion der Energieversorgung Brandenburg und ein RFT-Geschäft zu finden. 1995/96 ließ die Märkische Energieversorgung AG die Fassade für 250.000 Mark sanieren. Dann wurde die Edis Eigentümer und versuchte ab 2018 die Immobilie für 3,5 Millionen Euro zu veräußern. Vier Jahre später erwarben Projektentwickler René Pröfrock und der Architekt Achim Krekeler das fast 100 Jahre alte Haus. Mittlerweile ist das Architekturbüro Krekeler in die „Brandenburger Energiehöfe“ eingezogen. Ein weiterer Mieter ist seit Ende vorigen Jahres das Dienstleistungsunternehmen e.dialog Netz. Und schon traditionell ist das VBBr-Fahrgastzentrum im Erdgeschoss untergebracht.

Bilder

Die Figuren symbolisieren Licht, Wärme und Kraft. Fotos: Alert
Das Elektrohaus kurz nach der Fertigstellung. Foto: Archiv Alert
Das Haus wurde nach der Eröffnung nachts natürlich angestrahlt. Foto: Alert
Dieser Artikel wurde bereits 1.618 mal aufgerufen.

Werbung