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Karl Friedrich von Hirschfeld: Einst Kommandant der Stadt Brandenburg

Historisches
  • Erstellt: 14.03.2025 / 20:01 Uhr von Marcus Alert
Mit stolzen 69 Jahren errang Karl Friedrich von Hirschfeld seinen wohl größten militärischen Sieg. Als Befehlshaber der 2. Kurmärkischen Landwehrdivision, mit Unterstützung russischer Kosaken, schlug er am 27. August 1813 bei Hagelberg die 10.000 Mann starke napoleonische Truppe des Generals Girard. Dabei nagelte seine märkische Landwehr im Fläming-Dorf Hagelberg zwei feindliche Bataillone fest, die schließlich bis auf den letzten Mann mit Bajonett und Gewehrkolben niedergemacht wurden. Kein ...

... Franzose erhielt nach sieben Jahren Besatzung Pardon. 3000 tote und 5000 gefangene Franzosen schlugen am Ende des Tages zu Buche.

1847 geboren, starb sein Vater, als er zehn Jahre alt war. Die Familie war zwar danach mittellos, doch nahm sich der Regimentskommandeur seines Vaters des Jungen an. Der diente sich vom einfachen Fußsoldaten hoch. Nach dem Frieden von Hubertusburg, der den Siebenjährigen Krieg 1763 beendete, kam von Hirschfeld nach Brandenburg in die Garnision. 1778 wurde er militärischer Berater des Prinzen Eugen von Württemberg und 1784 des Herzogs von Braunschweig. Der bewilligte ihm eine Jahrespension von 250 Talern. Zurück in Brandenburg, heiratete er. Zwei weitere Ehen folgten. Aus den drei Ehen gingen zehn Jungen und fünf Mädchen hervor.

Im Jahre 1784 war Karl Friedrich von Hirschfeld dann in Halberstadt zu finden. 1795 wurde er Oberst. König Friedrich Wilhelm III. berief ihn 1797 zurück nach Potsdam, wo er Kommandeur des Bataillons Leibgarde wurde. 1802 zum Generalmajor befördert, wurde er danach Stadtkommandant von Potsdam. Nach der Schlacht bei Auerstädt (1806) gerieten er und drei seiner Söhne in französische Gefangenschaft. Auf Ehrenwort entlassen, kam er 1807 zurück nach Brandenburg. Weil jedoch sein Sohn Eugen im Korps Blücher weiter gegen Napoleon kämpfte, kam Karl Friedrich von Hirschfeld über drei Monate in Magdeburg in Festungshaft.

1809 wurde von Hirschfeld Kommandant der Stadt Brandenburg. Als solcher verantwortete er am 22. September 1809 die Flucht von 23 gefangenen Schillschen Husaren. Hirschfeld wurde seines Postens enthoben und für ein Jahr unter Hausarrest gestellt. Den verbrachte er in seinem repräsentativen Wohnsitz, in der Kurstraße 7. Am 8. Mai 1813 beförderte ihn der König zum Generalleutnant. Als solcher befehligte er die 2. Kurmärkische Landwehrdivision. Nach dem Sieg bei Hagelberg marschierte die Division nach Magdeburg. Die Stadt wurde eingeschlossen. Hirschfeld wurde anschließend nicht nur Gouverneur der Festung, sondern auch gleich noch General der Infanterie.

Am 3. Oktober 1815 nahm er wegen eines Schlaganfalls seinen Abschied. Seinen Lebensabend verbrachte er auf der Dominsel, ehe er 1818 starb. Er wurde in der Krypta der Domkirche beigesetzt. Wegen Umbauarbeiten kam sein Sarg 1922 in die Schlabrendorffsche Gruft.

Bilder

General Karl Friedrich von Hirschfeld. / Foto: Archiv Alert
1849 wurde ein Denkmal mit der Borussia und einem Bronzebildnis des Generals auf dem Hagelberg eingeweiht. / Foto: Archiv Alert
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