Die Brielower Schwedenlinde gilt als der dickste Baum des Landes. Das mehrstämmige Naturdenkmal hat einen Stammumfang von 11,65 Meter und ist 24 Meter hoch. Neben diesen Zahlen ist es vor allem eine Legende, die sich um die Schwedenlinde rankt und die den Baum so besonders macht.
Nach dieser Sage befand sich Brielow während des 30-jährigen Krieges (1618-1648) deutlich näher am Beetzsee, bewohnten überwiegend Fischer das Dorf. An den erbitterten Kämpfen beteiligten sich auch die Schweden, die gleich mehrfach in der Region aufmarschierten. Als ein hoher schwedischer Offizier tödlich verwundet wurde, ließ seine Braut, eine schwedische Gräfin, ihn unter einer Linde, die durch ihre merkwürdige Gestalt weithin auffiel, beisetzen. So konnte sie bei späteren Besuchen das Grab ihres Liebsten problemlos wiederfinden. Später bauten die Brielower ihr Dorf rings um die Linde ihr Dorf neu auf. Und die Kirche kam direkt neben den Baum.
Laut einem im Jahre 1995 erstellten Gutachten ist die Sommerlinde heute 390 Jahre alt. Somit müsste er zum Zeitpunkt des schwedischen Aufmarsches – wahrscheinlich 1630/31 - noch ziemlich jung gewesen sein. Auch aufgrund seines Alters drohte 1880 der Stamm zu bersten. Doch der ortsansässige Schmied baute eine eiserne Stütze ein. 25 Jahre später musste dessen Sohn erneut ran und baute eine zweite Strebe ein. 1956 war es dann der Enkel, der eine Ankerkette anbrachte, die sich über die Jahre aber in den Stamm hineinfraß.
Deshalb wurde am 19. März 1961 in gut zwölf Meter Höhe – natürlich wieder durch einen Nachkommen des ersten Schmiedes - die mittlerweile vierte Kette angebracht. Ende 1996 wurde wieder am Baum gearbeitet. Nun erfolgte die Kronensicherung aber durch moderne Gurtsysteme. Als der Orkan Kyrill über das Dorf fegte, riss ein Teil der Kronensicherung und musste erneuert werden. 2018 ersetzte die Firma Räbel auch die alten Eisenstangen und Ketten durch Gurte. Vor einem Jahr waren die Mitarbeiter der Firma wieder am Baum zu finden, wurde viel Totholz entfernt und so die Baumkrone etwas entlastet.