Im Jahre 1973 wurde vor der nagelneuen Doppelschule in Brandenburg-Nord eine Stele enthüllt. Die erinnerte an die beiden Interbrigadisten Hans Beimler und Heinrich Rau. Kurz nach der Wende, es existiert noch ein Foto aus dem Jahre 1992, war das Denkmal dann verschwunden. Nachfragen beim Stadtgartenamt und beim Heimatmuseum in den vergangenen Wochen blieben ohne Ergebnis. So stellt sich die Frage: Wo ist die etwa drei Meter hohe und wohl tonnenschwere sandsteinerne Stele geblieben?
Mit der Namensgebung Polytechnischen Oberschule (POS) „Heinrich Rau“ und „Hans Beimler“ wurde 1973, also kurz nach der Fertigstellung des Schulneubaues, auch das Denkmal in der Brielower Straße enthüllt. Schöpfer war der gebürtige Leipziger Fritz Nolde (1904-1980), der ab 1962 in Potsdam wohnte und arbeitete. Er hatte den passenden politischen Hintergrund, saß er als politisch Verfolgter 1941/43 im Zuchthaus Waldheim und musste anschließend im Strafbataillon 999 dienen.
Hans Beimler und Heinrich Rau nahmen als Kommunisten am Spanienkrieg (1936-1939) gegen die dortigen Faschisten teil. Hans Beimler, im Mai 1933 aus dem KZ Dachau geflohen, war ab 1936 der politische Kommissar des internationalen „Thälmann-Bataillons“. Hans Beimler starb am 1. Dezember 1936 abseits der Front, ranken sich verschiedene Spekulationen um seinen Tod. Heinrich Rau überstand als hoher Offizier der internationalen Brigaden sowohl den Spanien- als auch anschließend den 2. Weltkrieg. Nach 1945 war er Mitglied des ZK der SED, Vorsitzender der Staatlichen Plankommission und auch Minister. Er starb 1961 im Alter von 61 Jahren.