.Drei mögliche Grundstücke offerierte die Stadt in den 1960er Jahren der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde für den Bau eines eigenen Gemeindehauses. In den Außenbereich wollte man nicht und die Fläche in der Innenstadt war viel zu klein. So fiel die Entscheidung zugunsten der Dominsel. Und als dann noch das Domlinden-Nachbargrundstück gekauft werden konnte, stand dem Neubau fast nichts mehr im Wege. „Wir mussten allerdings noch vor Baubeginn nachweisen, dass alle Baumaterialien vorhanden waren“, erinnert sich das langjährige Leitungsmitglied Johannes Lehndorf. Und die ...
... musste man sich auf dem freien Markt besorgen. Am 23. April 1972 erfolgte nach gut zweijähriger Bauzeit die feierliche Einweihung.
Als die Gemeinde um 1900 und somit vor 125 Jahren gegründet wurde, war an eine eigene Immobilie überhaupt nicht zu denken. Denn alles fing mit einem Hauskreis innerhalb einer Familie an. Nach und nach missionierte man neue Gemeindemitglieder, befand man sich damals noch unter dem Dach der evangelischen Kirche. Seit 1942 gehört man dem gerade gegründeten Bund der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden an. Deren Geschäftsstelle hat heute ihren Sitz in Elstal, wo sich auch eine Hochschule für die Ausbildung von Theologen befindet. Merkmal der freikirchlichen Gemeinden ist jedoch, dass sie weitgehend autonom sind.
Die Freikirchen haben das gleiche Evangelium wie die evangelische Kirche. Doch statt einer Kirchensteuer finanzieren sie sich durch freiwillige Spenden. Und es gibt keine Kindstaufen. „Frühestens mit 13 Jahren kann man sich taufen lassen“, so Johannes Lehndorf. Seine Gemeinde praktiziert das zumeist im Beetzsee bei Bollmannsruh. Zuvor findet der Gottesdienst in der für diesen Zweck extra angemieteten Bagower Kirche statt. Die Gottesdienste werden entweder selbst gestaltet oder man greift auf Gastpastoren zurück. „Wir sind mittlerweile seit acht Jahren auf der Suche nach einem hauptamtlichen Pastor“, verrät Lehndorf. Die Gemeinde betreibt Kinder- und Jugendarbeit und kümmert sich auch um Flüchtlinge.
Durch eine Fusion steigerte sich die Zahl der Mitglieder bis 1949 auf 188. Die sank dann aber auch wieder. Um das Jahr 2000 zählte die Freikirche 85 Mitglieder. Heute sind es knapp über 140. Auch, weil sich die Gemeinde in der Abhängigenhilfe (Suchtberatungsstelle) und auch im Obdachlosenheim engagiert. Seit 2008 betreibt der Vereine „Arche Domlinden“ in direkter Nachbarschaft eine Kita. Mit zwölf Kindern wurde begonnen. Nach mehreren Erweiterungsbauten – ermöglicht durch Grundstückszukäufe - werden inzwischen 116 Kinder betreut. Möglich wurden die Investitionen durch eine von Johannes Lehndorf ins Leben gerufene Stiftung. Parallel wurde das Gemeindehaus erweitert und saniert. Auch ein Fahrstuhl wurde eingebaut.
An diesem Wochenende wird das Jubiläum gefeiert. Am Sonnabend tritt die Musikgruppe „Patchwork“ auf und am Sonntag findet ein Festgottesdienst statt. Der kann übrigens wie auch alle anderen Gottesdienste auch immer online verfolgt werden.
Die aktuellen Termine von diesem Wochenende und den Livestream-Link gibt es hier: [
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