„Dauerhaft geschlossen“ steht im Internet, wenn man nach der Bohnenländer Eiche sucht. Vor zehn Jahren brach die „Dicke Eiche“, sie war eine der mächtigsten in ganz Deutschland, komplett auseinander. Von der riesigen Stieleiche, das geschätzte Holzvolumen lag bei immerhin 50 Kubikmeter, ist mittlerweile nichts mehr zu finden. Inzwischen sind auch alle Wegweiser und Hinweisschilder nicht mehr vorhanden.
Nur wenige Steinwürfe vom Bohnenländer Forsthaus entfernt, war das imposante Naturdenkmal bis in die 1960er Jahre hinein in Verbindung mit der Ausflugsgaststätte in Bohnenland ein beliebtes Ausflugsziel. Der etwa 400 Jahre alte Baum wurde zudem am 20. November 1934 auf der Grundlage des preußischen Feld- und Forstpolizeigesetzes unter Schutz gestellt. Knapp zehn Jahre später schlug ein Blitz in den Baum ein, der den Stamm spaltete.
1956 verfüllten der heutige Gärtnermeister Hans Lubitz und Hermann Knape die gigantische Eiche mit etwa sechs Kubikmeter Lehm und vermauerten den Spalt. „Es war eine Hängerladung, die wir mit dem Traktor hingefahren und dann per Hand rein geschippt haben“, erinnert sich Hans Lubitz. Der Spalt sei so groß gewesen, dass sie beide zusammen darin stehen konnten. Die Kur bekam der Eiche damals offensichtlich gut, überstand sie die folgenden Jahrzehnte recht gut. Zuletzt betrug der Stammumfang 8,38 Meter und die Höhe 27,2 Meter. Und die Krone hatte einen Umfang von 30 Metern.
Doch Ende August 2015 brach dann ein riesiger Ast, so groß wie ein stattlicher Baum, ab. Der Ast war rund 20 Meter lang und hatte einen Durchmesser von drei Metern. Die Expertenmeinungen gingen danach auseinander. Während einige meinten, dass der Baum den Verlust wegstecken kann, meinten andere, er liegt im Sterben. Letztere sahen sich dann in der Sturmnacht vom 13. auf den 14. November 2015 bestätigt. Der Baum brach völlig auseinander.