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Die Lebenshilfe ist aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Wird sie am ehesten durch die zahlreichen Fahrzeuge bemerkt, steckt doch eine ganze Menge mehr dahinter, denn die Lebenshilfe ist für die Menschen da, die ganz besondere Unterstützung im Alltag und in ihrem Leben benötigen.
Dazu gehört auch, dass Menschen mit Behinderungen eine selbstbestimmte und umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben können. Das setzt voraus, dass Barrieren aller Art nach und nach beseitigt werden. Einen wesentlichen Beitrag zum Abbau von Barrieren und zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen leistet eben die Lebenshilfe.
Wie es sich zu einer Festveranstaltung gehört, gab es auch eine Reihe von Reden. Gemeinsam mit der Sozialbeigeordneten Alexandra Adel überbrachte Steffen Scheller, Brandenburgs Oberbürgermeister, seine Grüße und Glückwünsche. Er sagte, dass die Lebenshilfe seit 35 Jahren für gelebte Menschlichkeit, für Mut zur Veränderung und für ein starkes Miteinander stehe. Ihr Engagement habe die Stadt nicht nur geprägt, es hab sie menschlicher gemacht. „Vielen Dank dafür. Ich wünsche Ihnen, dass die Erfolgsgeschichte weitergeschrieben werden kann“, so Scheller. Die Bundesgeschäftsführerin der Lebenshilfe, Prof. Dr. Jeanne Niklas-Faust dankte den Beschäftigten für ihr Engagement in ihrer verantwortungsvollen Arbeit.
Aus der Landesregierung war Sozialstaatssekretär Patrick Wahl bei der Festveranstaltung mit dabei. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe haben in den vergangenen Jahrzehnten etwas wirklich Beeindruckendes geschafft. Ihre Arbeit verbindet die Menschen, quer durch Generationen, Herkünfte und Lebenslagen“, so der Staatssekretär unter anderem. Weiter sagte er, dass die Lebenshilfe mit ihrer Elternarbeit, mit ihren Einrichtungen, durch Empathie und Engagement Einstellungen verändert, Mauern in Herzen und Köpfen eingerissen und Hilfen geschaffen habe.
Die Lebenshilfe ist in Brandenburg ein fester Bestandteil des sozialen Lebens. Die Werkstatt ist für viele Menschen nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern ein Ort der Anerkennung, der Gemeinschaft und der Entwicklung. „Für dieses jahrzehntelange Engagement danke ich Ihnen, im Namen der Landesregierung und ganz persönlich. Wir als Landesregierung stehen auch künftig an Ihrer Seite, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist eines unserer zentralen Anliegen“, so Wahl weiter.
Zur Festveranstaltung gehörte auch, dass Personen für ihr Wirken geehrt werden. So erhielten einige die Ehrennadel der Lebenshilfe. Eine besondere Auszeichnung gab es für Dirk Michler und Lutz Schiller. Beide erhielten aus den Händen von Prof. Dr. Jeanne Niklas-Faust, Bundesgeschäftsführerin der Lebenshilfe, die Goldene Ehrennadel der Bundesvereinigung Lebenshilfe mit einer von der Bundesvorsitzenden der Lebenshilfe Ulla Schmidt unterzeichneten Ehrenurkunde. Geehrt wurde sie für ihre Verdienste in der Eingliederungshilfe und auch ihr langjähriges Engagement in der Lebenshilfe. Einige der Geehrten an diesem Nachmittag können sogar auf die Anfangsjahre der Lebenshilfe zurückblicken, waren sie doch damals selbst Gründungsmitglieder.
Der Verein Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam e.V. wurde als Selbsthilfegruppe und Elternverein im Jahr 1990 gegründet. Er fördert und betreut in seinen Einrichtungen mehr als 400 Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung sowie Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Er ist regional tätig, insbesondere im Landkreis Havelland und der Stadt Brandenburg/Havel.
Zu den Angeboten des Vereins Lebenshilfe Potsdam-Brandenburg e.V. zählen unter anderem Schulbegleitung, Offene Hilfen, ein familienunterstützender Dienst, Frühförderung, ein ambulanter Pflegedienst, eine Beratungsstelle, ein Büro für Leichte Sprachen, ambulant betreutes Wohnen, eine Begegnungsstätte und eine Kita.
Darüber hinaus betreibt der Verein seit 1995 die Lebenshilfe Werkstatt Brandenburg an der Havel gGmbh e.V. Sie hat derzeit rund 230 Beschäftigte und ist eine von derzeit 28 anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, die von verschiedenen Trägern an insgesamt 140 Standorten im Land Brandenburg betrieben werden. Allerdings begann das Wirken im Sinne der Lebenshilfe bereits viele Jahre zuvor, denn bereits 1979 entstand in Hohenstücken ein wegweisendes Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung, was in der DDR ein mutiger Schritt war. Über die gesamte geschichtliche Entwicklung konnte man sich in einem Pavillon an mehreren Schautafeln informieren.