Anfang Juni hat der Filmemacher Tibor Koehne, Absolvent der Kunsthochschule Berlin Weißensee, seine Zeit am Dom St. Peter und Paul in Brandenburg an der Havel begonnen. Für drei Monate wohnt er in einer Wohnung auf dem Burghof, direkt gegenüber dem Dom, und hat dort auch einen Atelierraum. Vorgaben für seine künstlerische Arbeit im Rahmen des Residency-Programms gibt es keine. Die entstandenen Werke werden im Herbst in einer Ausstellung am Dom zu Brandenburg gezeigt.
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Integraler Bestandteil des Programms ist darüber hinaus eine mehrwöchige Zusammenarbeit mit der Kunstklasse des Evangelischen Domgymnasiums am Dom zu Brandenburg. Die Schüler arbeiten gemeinsam mit Tibor Koehne sowie in Begleitung der Kunstpädagogin Ingeborg Lockemann an Werken, die sie ebenfalls in einer eigenen Ausstellung präsentieren.
Auf der Suche nach seinem bevorzugten Medium hat der 1998 in Berlin geborene, im Tessin aufgewachsene und bereits mehrfach ausgezeichnete Tibor Koehne seit 2018 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Malerei studiert. Von Anfang an galt sein besonderes Interesse dem bewegten Bild. So besuchte Koehne die Klasse für experimentellen Film an der Universität der Künste Berlin. Auf Reisen und Ausstellungsbesuchen hat sich der Künstler einen guten Überblick über die internationale, zeitgenössische Film- und Kunstszene verschafft. Koehnes Arbeiten gehen besonders auf Orte, Menschen und Zeiträume ein. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach unserer Existenz.
Das Artist-in-Residence-Programm
Seit 2017 werden im Zweijahresrhythmus künstlerisch-qualitativ herausragende junge, noch nicht arrivierte Künstler für eine begrenzte Zeit als Artist in Residence an den Brandenburger Dom eingeladen. Das Programm ist eine Kooperation von Domstift Brandenburg und Stiftung St. Matthäus – Kulturstiftung der Evangelischen Kirche BerlinBrandenburg-Schlesische Oberlausitz. Das Programm umfasst mehrere Ziele: Den jungen Künstlern wird nach der akademischen Ausbildung ein erstes öffentliches Forum geboten. Mittelalterliche und zeitgenössische Kunst sollen produktiv miteinander konfrontiert werden und den Menschen der Stadt Brandenburg an der Havel und des Landes Brandenburg wird die Gelegenheit gegeben, Gegenwartskunst in der Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben und der kulturellen Tradition zu erleben.
Seit der Initiierung des Programms haben folgende Künstler am Dom gearbeitet: Ingo Mittelstaedt mit dem Projekt „KORRIDOR“ (2017), Jan Neukirchen mit „copypasta“ (2019), Ivana Rohr mit „You are not alone“ (2021) und Jacopo Dal Bello mit „Zeitfenster. Der Dom in der digitalen Welt“ (2023).