Am Dienstag lag den Mitgliedern des Bauausschusses der Gemeinde Kloster Lehnin der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Gewerbe- und Industriestandort Prieperfichten“ im Bereich des großflächigen gewerblich, industriellen Vorsorgestandortes Brandenburg an der Havel-Paterdamm / Kloster Lehnin-Krahne inklusive paralleler Änderung des Flächennutzungsplans zur Abstimmung vor. Die anwesenden Ausschussmitglieder stimmten nach ihrer Beratung mit sieben Ja-Stimmen und drei Enthaltungen der Vorlage mehrheitlich zu. Darüber informierte jetzt Uwe Brückner, Bürgermeister der Gemeinde Kloster Lehnin.
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„Ich sehe das als positive Entwicklung und wir wollen den Beschluss jetzt so schnell wie möglich umsetzen, denn es geht auch um Arbeitsplätze“, so der Bürgermeister. Insgesamt gab es sechs Punkte aus der Vorlage zu beschließen. Dazu gehört unter anderem, dass die Gemeindevertretung die Aufstellung des Bebauungsplans „Gewerbe- und Industriestandort Prieperfichten“ in den Gemarkungen Krahne und Prützke nach § 30 Baugesetzbuch (BauGB) beschließt. Es wird ein Plan für eine Umweltprüfung aufgestellt und für die vorgesehenen Bereiche in den Gemarkungen Krahne und Prützke wurde eine notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Kloster Lehnin beschlossen.
Weiterhin soll mit dem Beschluss laut Vorlage die Gemeindeverwaltung damit beauftragt werden, mit der Stadt Brandenburg an der Havel eine Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung der nordwestlich der Autobahn A 2 liegenden Teile des Plangebietes zu verhandeln und gegebenenfalls zu schließen.
Darüber, um was es in dem Vorhaben genau gehen könnte, wird der Träger sein Projekt am 23. September in einer Sitzung der Gemeindevertretung informieren. Für den Teil des Vorsorgestandortes, der im Gebiet der Gemeinde Kloster Lehnin liegt, hat ein privater Grundstückseigentümer und Projektentwickler bereits einen Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans gestellt. Dabei handelt es sich um die Lüder Green Project GmbH aus Hildesheim, als Grundstückseigentümer, mit dem Geschäftsführer Herrn Sebastian Lüder der das Projekt gemeinsam mit dem Dresdner Ingenieurbüro GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH als planender Dritter entwickeln möchte.
Bereits am 21.09.2012 hatte die Gemeinde Kloster Lehnin über die Neuausrichtung ihrer Gewerbeflächenausrichtung beraten und empfohlen, die Weiterentwicklung mehrerer Bereiche zum
Gewerbestandort voranzutreiben. Dabei handelt es sich um eine Süderweiterung des Gewerbeparks Damsdorf, die Erweiterung des Gewerbegebietes Rietzer Berg und um den vorgesehenen Gewerbestandort Paterdamm/Krahne, der jetzt noch als Vorsorgestandort gilt.
Im Bereich der BAB 2, in Höhe der Abfahrt Brandenburg, ist ein etwa 170 Hektar großer Vorsorgestandort für Gewerbe und Industrie vorgesehen. Etwa 100 Hektar davon liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Kloster Lehnin, größere Flächenanteile liegen auf der Gemarkung Krahne südlich der Autobahn, kleinere Anteile nördlich der A 2 und westlich der B 102 in der Gemarkung Prützke. Die Gemarkung Reckahn ist nach der Abwägungsentscheidung der Regionalversammlung vom 26.06.2025 nicht mehr vom Vorsorgestandort betroffen.
Beabsichtigt ist, sowohl Gewerbe- als auch Industriefläche jeweils mit einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,8 und einer zulässigen Höhe baulicher Anlagen von bis zu 40 Meter gestaffelt festzusetzen. Auf der Vorhabenfläche und in der näheren Umgebung sollen erneuerbare Energien gewonnen werden, um diese, unter Umständen in Kombination mit lokalen Speichern, zu möglichst großen Teilen dem Gewerbe- und Industriegebiet als grünen Strom zur Verfügung zu stellen.