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Update 18.34 Uhr: Der Livestream läuft jetzt → [
Klick]. Aktuell schauen schon 510 User live zu!
Update 18.41 Uhr: Antonia Wünschmann kündigt ein ganz besonderes Projekt an: Beim Wahl-Talk wird ein Benefiz-Projekt für die DRK-Wasserwacht vorgestellt. Denn dort wird dringend ein neues Wasserrettungsboot benötigt, das kostet rund 45000 Euro! Die Aktion: Meetingpoint hat 500 coole Kaffee-Tassen bedrucken lassen, diese werden heute kostenlos verteilt - im Gegenzug wird jeder um eine kleine Spende für das DRK gebeten. Ehrenamtler sind vor Ort und stellen das Projekt in persönlichen Gesprächen vor.
Update 18.44 Uhr: Leona Heymann informiert darüber, dass die Kandidaten für heute auch Hausaufgaben bekommen haben. Die Ergebnisse stellen sie nachher vor.
Update 18.48 Uhr: Das erste Vorstellungsvideo von Axel Brösicke läuft. Er nennt bezahlbaren Wohnraum, Mehrgenerationenhäuser und Plätze für Jugendliche als erste Ideen. Den Schulcampus nennt er ebenso, auch fordert er die Bürger mehr in Entscheidungen einzubeziehen.
Update 18.49 Uhr: Im Livestream schauen jetzt 829 User zu. Technisch umgesetzt wird dieser von Marvin Zinke von den Wirtschaftsjunioren.
Update 18.50 Uhr: Nun wird Julia Zureck vorgestellt. Sie wünscht sich eine lebenswerte und sichere Stadt, ein “Miteinander auf Augenhöhe” ist ihr wichtig. Aus dem Rathaus heraus soll es unter ihrer Führung transparenter zugehen. Das Thema Sicherheit sei aktuell sehr wichtig, sie fordert “regionale Lösungen”, nennt aber keine konkreten Beispiele. Ebenso will sie die Potentiale rund um den Wasserreichtum der Stadt heben.
Update 18.53 Uhr: Daniel Keip ist nun dran. Er will die Bürger zu gemeinsamen Entscheidungen bewegen, auch wenn sie schwierig sind. Als Beispiel nennt er das Bürgerhaus Hohenstücken, das einst entstand, weil die Schülerzahlen im Wohngebiet zurückgingen und welches sich zu einem beliebten Treffpunkt mit mehr als 54.000 Besuchern entwickelt hat.
Update 18.56 Uhr: Steffen Tepper ist an der Reihe: Er stellt ebenfalls seine besondere Beziehung zum Ortsteil Hohenstücken vor, lebte dort 16 Jahre. Das Gebiet sei “lebenswert, wenn man etwas daraus macht". Auf den Freiflächen der Wohnblöcke will er gern Platz für Neubauten schaffen, so könnte es neuen Wohnraum geben. Oberbürgermeister will er werden, weil ihn die Entwicklung der letzten 8 Jahre nicht zufriedengestellt hat. Aus seiner Sicht macht die Stadtspitze zu wenig Druck auf das Land, um eigene Interessen durchzusetzen. “Ich würde auch nach Potsdam fahren, anstatt die Dinge nur auszusetzen.”
Update 19 Uhr: Steffen Scheller thematisiert in seiner Vorstellung den Neustadt Markt, betont aber auch die Ortsteile. “Ich habe Spaß an der Arbeit", beschreibt er seine Motivation, noch einmal anzutreten. Und weiter: "Wir haben viel geschaffen. Wir haben Arbeit gesichert und geschaffen, wir haben begonnen Infrastruktur zu sanieren und Krisen bewältigt. Er nennt Straßen und Brücken als künftige Projekte und das neue Industriegebiet an der A2 als wichtige Entwicklung. Es gebe für die Stadt eine große Chance, dort entsprechende Inventionen in Größenordnungen in die Region zu bekommen, das wäre gut für die Havelstadt und ihre Bürger.
Update 19.03 Uhr: Birgit Patz sagt, dass Brandenburg es verdient habe, dass der öffentliche Raum aufgewertet wird. Konkret zum Beispiel der Neustadt Markt oder Hohenstücken. “Es gibt kaum Möglichkeiten für junge Leute”, so eine weitere Botschaft. Auch die Diskussion um das A2-Industriegebiet thematisiert sie indirekt. Birgit Patz sagt, dass die Stadt in Sachen Industrie nicht gut beraten wäre, unbedingt auf einen großen Investor zu warten. Sie sieht die Chancen eher im Mittelstand. Auch die Beteiligung von jungen Leuten funktioniere in der Stadt aktuell nicht, diese Prozesse müssten dringend überprüft und optimiert werden.
Update 19.10 Uhr: 950 gleichzeitige Zuschauer im Live-Stream. Auch jenseits der Präsenzveranstaltung im Audimax stößt die Diskussionsrunde von Meetingpoint, IHK und WJ auf großes Interesse.
Update 19.11 Uhr: Aktuell sind Publikumsfragen dran. Besucher können einzelne Kandidaten mit konkreten Fragen löchern. Jeder Kandidat hat dann kurz Zeit für eine Antwort.
Update 19.36 Uhr:
Thema Neustadt Markt: Steffen Scheller fordert eine „maßvolle Bebauung“, warb dafür, den Platz mit Leben zu füllen und neue Gastro-Angebote zu schaffen. Die Aufenthaltsqualität müsse steigen. „Das ist wahnsinnig wichtig“, so Scheller. Er warnte davor, dass Thema durch zuviel Kleinteiligkeit zu zerreden. Scheller sorgte aber auch für Lacher. Beim grundsätzlichen Thema der Aufwertung habe er mit Erschrecken festgestellt: „Da bin ich mir mit Birgit Patz mal einig gewesen.“
Birgit Patz reagierte knackig: Sie erinnerte Scheller an ein Interview aus 2023 - damals habe er mitgeteilt, dass 2024 dort auf dem Platz etwas passieren werde. Ihre Frage: „Woran hat es gehakt?“ Sie legte nach: „Wenn ich etwas ausspreche, wird es auch passieren.“
Auch Steffen Tepper schaltete sich ein. Er berichtete aus dem Alltag seiner Arbeit und Gesprächen - manche Brandenburger trauen sich die Fahrt ins benachbarte SAG-Parkhaus einfach nicht zu. Die Leute wollen den Platz behalten, aber man soll für mehr Begrünung oder auch ein Wasserspiel sorgen.
Daniel Keip verwandelte die Vorlage: „Wenn es um die zentralste Aufenthaltsfläche unserer Stadt geht, dann kann die Beteiligung nicht groß genug sein“, kritisierte er Scheller. Allerdings begann er dann, das Vorhaben gleich auseinanderzunehmen: Schaffe man neue Flächen auf dem Neustadt Markt, ziehen Läden aus der Stein- und Hauptstraße ab. Dort gebe es dann Leerstand oder Shops, die niemand wolle. Man darf unterstellen, dass Steffen Scheller mit dem Einwurf des Zerredens, genau so etwas gemeint habe.
Übrigens: Vor dem Bau der Sankt-Annen-Galerie war die Diskussion ähnlich. Befürworter in der Stadtpolitik betonten energisch die Chancen, Kritiker malten den Untergang der Innenstadt an die Wand. Heute stellt das Projekt niemand mehr in Frage.
Update 19.39 Uhr. Die Kandidaten präsentieren das Ergebnis ihrer Hausaufgabe. Sie sollten ein wirtschaftliches Projekt für die Stadt entwickelt und innerhalb von 3 Minuten vorstellen.
Axel Brösicke: setzt auf Tourismus. Er schlägt eine Seilzuganlage für Wakeboard und Wasserski vor. Er nennt eingangs die zu hohe Arbeitslosenquote mit 9,1% und die alternde Stadtgesellschaft als Ausgangslage. Momentan sei die Stadt nicht hip, nicht interessant für junge Familien oder Leute, die Action und Spaß haben wollen. Eine Attraktion als Alleinstellungsmerkmal könnte das wassertouristische Potential im jüngeren Bereich heben. Er wolle Brandenburg als “Wassersport-Hauptstadt” in der Region etablieren. Im Chat des Live-Streams zollt man Brösicke Respekt: “Ist zwar gar nicht mein Kandidat, aber mal kreative Idee”, schreibt ein Leser.
Julia Zureck: Sie sieht das wirtschaftliche Potential im Bereich Kunst und Kultur, beim Wasser und in den freien Flächen. “Wirtschaft braucht eine Stadt. Eine Stadt braucht die Wirtschaft", so die Kandidatin. Ihre Einschätzung: Die großen Arbeitgeber in der Wirtschaft stehen unter Druck. Sie fordert ein ganzheitliches Denken. “Wir sind so wahnsinnig gut gelegen. Damit können wir Menschen anlocken.” Sie wolle heute kein einzelnes Leuchturmprojekt aufzeigen sondern deutlich machen, dass sie quasi eine ganze Lichterkette für die Stadt möchte.
Daniel Keip lud die Nutzer ein, gedanklich vor die Tür zu gehen. Er zeigt auf 13 Hektar Brachfläche am Zentrumsring zwischen Feuerwehr und Finanzamt. Die ehemalige Militärfläche wird seit Jahren als Zukunftsquartier beschrieben, doch passiert ist nichts. Das will er ändern. Keip sieht dort u.a. Bedarf für Büro- und Labor- oder Praxisräume für Absolventen der Hochschulen. Campusnaher Wohnraum für Studenten und einen Start-Up-Mix. “Innenstadtnah, bezahlbar und nahe großer Gewerbeflächen. Ideal, so dass aus Ideen konkrete Projekte entstehen können. Wir als Stadt schaffen den Rahmen, sodass Ansiedlungen möglich sind.” Neben dem Campuswohnraum könnten auch weitere Wohnquartiere dort entstehen.
Steffen Tepper stellt als Idee Brandenburg 4.0 vor. Er will durch Steueranzeize Ansiedlungen schaffen. Er verweist auf den höchsten Gewerbesteuersatz in der Region. Brandenburg liegt 450% vor, Nachbarn wie Havelsee (320), Kloster Lehnin (309) oder Groß Kreutz (310) bieten hier günstige Flächen in der unmittelbaren Nähe - trotzdem nutzen diese dann die Standortvorteile und das Personal der Stadt. Er will den Satz auf 390% senken, Neugründungen könnten so gefördert werden, Leerstand vermieten und Ansiedlungen geschaffen werden. Auch KI in der Verwaltung sei wichtig. Dadurch könne man “viel Personal” einsparen, 66 Vollzeitstellen im Rathaus könnten die Gewerbesteuersenkungen finanziert werden.
Steffen Scheller: Wir müssen Fach- und Arbeitskräftenachwuchs sichern, frühzeitig müssen gute Studien- und Ausbildungsbedingungen geschaffen werden, sodass junge Leute hier bleiben. Es gelte auch Ansiedlungen möglichen zu machen. Dafür brauche man dringend Industrieflächen in Größenordnungen an der A2. “Wir reden nicht von kleinen Flächen”, so Scheller, wenn man die Chance auf große Ansiedlungen haben wolle. Er fordert eine bessere Vernetzung vor Ort, insbesondere der vielfältigen Hochschullandschaft mit Wirtschaft und Bürgerschaft.
Birgit Patz: Sie schlägt eine Vernetzung von Medizin-Technik und Robotik im Bereich der Pflege vor. Die Stadtspitze solle “Ermöglicherin” sein und Partner zusammenführen, z.B. Experten der hiesigen Softwarespezialisten von Vireq und weiteren Protagonisten. Die Gesundheits-Wirtschaft als großer Arbeitgeber solle Ideengeber für praxisnahe Forschung sein. Entstehende StartUps würden so ihrerseits Impulsgeber und Unterstützer für die Stadt und die Bevölkerung sein.
Update 20.04 Uhr: Die Kandidaten können nun per Handy über die Projekte abstimmen.
Update 20.05 Uhr: 15 Minuten Pause.
Update 20.25 Uhr: Weiter gehts! Wahnsinn: Ein Spender hat für das DRK-Wasserwacht-Boot 2.000 Euro als Spende zugesagt! Hinzu kommen viele kleine Spenden, die in den _Boxen der Rotkreuzler gelandet sind.
Update 20.26 Uhr: Das Publikumsvoting in Sachen wirtschaftlicher Hausaufgabe gewinnt Daniel Keip mit 34.6%. 1.103 Nutzer haben abgestimmt.
Update 20.33 Uhr: Nach einer Publikumsfrage geht es nun um die Fahrradwege in Brandenburg. Eine Verbesserung wollen alle Kandidaten, nur die Wege dorthin sind unterschiedlich.
Update 20.42 Uhr: Per Einspieler wird Klaus Dölle gezeigt, er informiert über die ausstehende Genehmigung für die Likörfabrik am Bahnhof. Er fragte nach der Vorstellung seiner Geschichte: Was muss ich tun, um eröffnen zu können?
Axel Brösicke: “Ein Paradebeispiel für Bürokratiewahnsinn in Deutschland. Was mit diesem jungen Unternehmer hier gemacht wird, das ist aus meiner Sicht eine riesige Schweinerei. Die Lösung liegt auf der Hand. Er warf Scheller Unehrlichkeit vor, weil dieser in der SVV eine Lösung skizziert habe, diese nun aber nicht umgesetzt werden kann. ”Was wir in der Verwaltung dringend brauchen ist, dass man zu seinem Wort steht. Die Verwaltung muss wieder dafür da sein, Unternehmer zu unterstützen. Er forderte eine neue Führungskultur, die Mitarbeiter müssten wissen, dass sie ihr Ermessen maximal in Richtung des Bürgers ausüben können und die Chefetage dann hinter ihnen steht.
Julia Zureck sagte grundlegend: “Ich möchte für eine Ermöglichungskultur einstehen.” Sie wünscht sich eine proaktive Wirtschaftsförderung mit klarer Kommunikation, sodass solche Probleme erst gar nicht hochkochen. “Das ist sinnbildlich für vieles, was in unserer Stadt falsch läuft", so Zureck. Sie sagte auch: Gebe es hier kein Verwaltungsverschulden, vermisse sie aber auch die klare Darstellung der Stadtspitze, dies einmal zu artikulieren und so den Mitarbeitern den Rücken zu stärken.
Daniel Keip: Er erinnert daran, dass man das “Wir sind da in Gesprächen”, schon mehrfach aus der Stadt gehört habe. Scheller habe Vorschläge der SPD abgelehnt, über eigene Kanäle Kontakt mit dem Bahn-Aufsichtsrat aufzunehmen und so das Thema zu begleiten, dieser habe abgelehnt. Was der Scheller-eigene Kontakt zum Bevollmächtigten im Konzern bringe, sehe man aktuell gut an der gesperrten Bahnübergang Planebrücke.
Steffen Tepper: Er forderte die Verwaltung auf, Lösungsvorschläge zu präsentieren. Das könnten z.B. unterschiedliche Leitungsführungen sein. Er forderte auch, die Hochwassergefahr realistisch zu sehen und ggf. pragmatisch zu handeln. Das könnten auch Abwassercontainer sein, die deutlich höhere Stutzen haben und so hochwassersicher sind.
Steffen Scheller: Die DB InfraGo sagt, die alte Leitung ist nicht mehr nutzbar. “Es ist eine extrem schwierige Situation für Herrn Dölle", schildert Scheller. Er widersprach Vorrednern: Das Ermessen innerhalb der Verwaltung werde positiv ausgeübt. Es gebe für Klaus Dölle realistisch keine Möglichkeit, die Leitung selbst zu bauen, so Scheller. Die Lösung könne nur eine Abwasserauffanglösung sein.
Birgit Patz: Sie erinnerte daran, dass die CDU genau dieses Projekt im letzten Kommunalwahlkampf für sich reklamiert hatte - nun werde es zum Problemfall für Scheller. “Die Begleitung von StartUps ist von Anfang an nötig, nicht erst, wenn das Problem da ist", so ihre Einschätzung.
Das Problem bleibt: Solange die Stadt auf den Bau der Leitung besteht, wird es wohl keine Eröffnung geben.
Update 21.14 Uhr: Der Abend ist fast vorbei - die Abschlussstatements laufen. Die Kandidaten erläutern 2 Minuten lang, warum sie auf den Chefsessel gehören.
Update 21.24 Uhr: Der Abend ist vorbei. Ausnahmslos alle Kandidaten haben in der von Leona Heymann und Antonia Wünschmann moderierten Veranstaltung fair diskutiert, die eine oder andere Spitze gesetzt, dabei aber nie den krawalligen Wahlkampf durchblicken lassen. Nun haben die Brandenburger die Wahl - sie entscheiden im November an der Wahlurne, wie es politisch mit der Havelstadt weitergeht.
Wir bedanken uns bei allen Ticker-Lesern und Zuschauern im Live-Stream.