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Linke zur Rieselfelder-Entwicklung: "An dieser Stelle wird einmal mehr klar, dass die Verwaltung übereilt und unbedacht handelt."

Politik
  • Erstellt: 19.03.2021 / 09:02 Uhr von Stadtpolitik
Heike Jacobs (Fraktion Linke) erklärt: "Die Stadt plant, die Rieselfelder bei Wendgräben touristisch zu entwickeln. Dazu sollen die Stadtverordneten beschliessen, ein Interessenbekundungsverfahren durchführen zu lassen. Aber was bedeutet dieses Vorhaben konkret? Die ehemaligen Rieselfelder wurden in den Jahren 1894 als mechanisch-biologische Kläranlage errichtet und mehr als 100 Jahre genutzt."
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Weiter erklärt sie: "Schließlich wurden sie stillgelegt. Bodenproben belegen, dass heute keine Schadstoffe im Boden zu finden sind. Die Felder haben eine Größe von 80 Hektar und liegen inmitten eines großen Landschaftsschutzgebietes. Daraus ergeben sich dringendste Fragen, die im Vorfeld diskutiert werden müssen. Denn aufgrund der Größe des Projektes handelt es sich hier um ein raumbedeutsames Verfahren, das immense Verkehrsströme nach sich ziehen wird. Haben wir bereits heute mit dem Verkehr zu kämpfen, müssten diese umgeleitet werden, wobei bspw. wieder die Trasse zwischen Göttin und Paterdamm stark ins Visier gerät. Man erinnere sich, dass diese Planungen bereits im Vorfeld für großen Unmut in der Bevölkerung gesorgt hatten und bereits dort Landschaftsschutzgebiete betrafen.
Im Klartext heißt das, der Verkehrsentwicklungsplan muss dringend neu und bürgernah diskutiert werden, BEVOR wir in ein Interessenbekundungsverfahren gehen.
Aber nicht nur das. Auch stellt sich im Vorfeld die grundlegende Frage, ob diese Art Tourismus überhaupt gewünscht ist. Wollen wir in einem Landschaftsschutzgebiet 80 Hektar versiegeln, diese mit Restaurants, Ferienparks, Shops, Konferenz- und Eventlocations bebauen und damit eine Art Tourismus betreiben lassen, die wahrscheinlich nur wenig zu unserer aktuellen Tourismusausrichtung passt? Just setzen wir auf unsere Naturressourcen als Anziehungspunkt. Wasser, Landschaftschutz, etc.

An dieser Stelle wird einmal mehr klar, dass die Verwaltung übereilt und unbedacht handelt. Landschaftsschutzgebiete sind schützenswerte Biotope, die deutlich auf der Habenseite einer Kommune verbucht werden. Diese gilt es zu erhalten und nicht in einem kopflosen, übereilten Verfahren zu gefährden. Es ist absehbar, dass wir im Nachgang aufgrund des unkoordinierten Verhaltens der Verwaltung vor Probleme gestellt werden, die immens sein werden und wieder den Nachgenerationen aufgebürdet werden.

Deshalb müssen an dieser Stelle keine Investoren in ein Landschaftsschutzgebiet gelockt werden! Vielmehr muss erstens bürgernah und mit den Umweltverbänden zusammen an dieses Projekt herangegangen werden. Und zwar in Form von Dialogen, die auf Augenhöhe erfolgen. Weiterhin muss der Verkehrsentwicklungsplan und das Tourismuskonzept an dieser Stelle neu diskutiert werden. Ansonsten geht die Verwaltung den zweiten vor dem ersten Schritt."


Hinweis: Politische Pressemitteilungen gibt der Meetingpoint als Komplettzitate wieder; unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung zu den Äußerungen unserer Politiker machen - ohne wertende Meinungen der Redaktion. Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von den zitierten Inhalten/Aussagen und macht sie sich nicht zu eigen.
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