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    • Gut 6000 Gemälde schuf der bekannte Brandenburger Künstler Emil Spiess (1938 – 2009). Und die passen in der Regel in fast jedes größeres Zimmer. Eine Ausnahme macht das riesige Wandbild „Brandenburg – eine alte und neue Stadt“. Das entstand als Kunst am Bau von 1979 bis 1981 als Willkommensgruß für die Besucher der Stadt gegenüber dem Brandenburger Hauptbahnhof an einem Wohnblock. mehr
    • Die Ketten ratterten über das Pflaster, als der sowjetische Panzer am 27. April 1945 gegen 14 Uhr in den Vorhof des Zuchthauses rollte. Das Gefängnis befand sich zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits in den Händen der 4500 Gefangenen, da das Aufsichtspersonal längst geflohen war. Der Panzer vom Typ T34/76 mit der Nummer 35 des 32. Garde-Panzerregimentes, Kommandant war der Leutnant K.K. Sacharow, hielt sich nach der Befreiung nicht lange auf. Weiter ging es in Richtung Ketzin, wo der Panzer Anfang Mai dann allerdings abgeschossen wurde. mehr
    • „Dauerhaft geschlossen“ steht im Internet, wenn man nach der Bohnenländer Eiche sucht. Vor zehn Jahren brach die „Dicke Eiche“, sie war eine der mächtigsten in ganz Deutschland, komplett auseinander. Von der riesigen Stieleiche, das geschätzte Holzvolumen lag bei immerhin 50 Kubikmeter, ist mittlerweile nichts mehr zu finden. Inzwischen sind auch alle Wegweiser und Hinweisschilder nicht mehr vorhanden. mehr
    • Kampehl bei Neustadt/Dosse hat Christian Friedrich von Kahlbutz, die Stadt Brandenburg Charlotte Dorothea von Effern. Während sich der nicht verweste Landadlige Kahlbutz zu einer Touristenattraktion entwickelte, bekamen die hochadelige Gräfin als „Mumie von St. Johannis“ nur wenige zu sehen. Entdeckt wurde sie, weil im April 1812 Reparaturarbeiten an einem oberirdischen Gewölbe der einstigen Klosterkirche anstanden. Dabei wurde die mumifizierte Leiche entdeckt. Schnell wurde damals in der Stadt erzählt, dass die Gräfin damals wegen Ehebruchs lebendig begraben worden sei. Allerdings war sie zum Zeitpunkt ihres Todes immerhin schon 71 Jahre alt, gehört die Geschichte von der Bestrafung wohl eher in die Welt der Sagen. mehr
    • Zu seinen Lebenszeiten hatte es Arnold Topp (1887-1945) nicht ganz leicht seine Kunst an den Mann zu bringen, entsprach sie nicht dem damaligen Zeitgeschmack. Nach 1933 wurden einige seiner Werke von den Nationalsozialisten sogar als „entartete Kunst“ vernichtet. Heute werden zum Teil Unsummen für expressionistische Bilder gezahlt, die mit „Arnold Topp“ signiert sind. mehr
    • In den 1920er Jahren realisierte die Stadt diverse Bauprojekte geradezu in Rekordzeit. So beschloss der Magistrat am 3. Dezember 1924 den Neubau der Steintorbrücke. Baubeginn war vor nunmehr 100 Jahren im Mai und am 1. November 1925 hielt der Oberbürgermeister Walther Ausländer bereits die Festrede zur Einweihung der massiven und architektonisch schönen Brücke. „Möge der Verkehr, der sich von dieser Stunde ab über die neue Brücke an dieser alten Straße entwickeln wird, wie ein befruchtender Strom dem Wirtschafts- und Verkehrsleben unserer Stadt zum Segen gereichen!“, wünschte sich damals das Stadtoberhaupt. mehr
    • Verschiedene Künstler aus der Region haben in der Havelstadt ihre Spuren hinterlassen. Einer ist Hans Klakow, der sehr unterschiedliche Kunstwerke für Brandenburg geschaffen hat. Noch heute sind das VVN-Denkmal auf dem Gertrud Piter-Platz, der in Kunststein gearbeitete Freundschaftsbaum vor der Kita in der Sprengelstraße und die beiden Pelikane auf dem Gelände des Clara-Zetkin-Heimes im Stadtbild zu finden. Hans Klakow arbeitete über 60 Jahre in Brieselang, wo in seinem Häuschen im Jahre 1999, sechs Jahre nach seinem Tod, ein Hans-Klakow-Museum eingerichtet wurde. In Brieselang tragen auch die Grundschule und eine Straße seinen Namen. mehr
    • Das patriotische Soldatenlied „König Wilhelm saß ganz heiter“ entwickelte sich während des deutsch-französischen Krieges (1870/71) geradezu zu einem Ohrwurm. Das Loblied auf den König machte schnell die Runde und der nach dem Sieg zum Kaiser gekrönte Wilhelm nahm die 14 Strophen – „Dass sie – die Franzosen – ohne zu verschnaufen – bis Paris und weiter laufen“ - auch sehr positiv auf. Für den Verfasser, Wolrad Kreusler, machte sich das 1870 verfasste Gedicht, das nach der Melodie von „Prinz Eugen, der edle Ritter“ gesungen wurde, bezahlt. mehr
    • Der Neustädtische Friedhof beherbergt nicht nur eine große Ansammlung berühmter Namen auf profanen Grabsteinen, sondern auch zahlreiche architektonisch wertvolle Grabstätten. Der Ehrenbürger Carl Reichstein ist hier genauso begraben wie der ehemalige Bürgermeister Franz Ziegler oder der bekannte Heimatforscher Friedrich Grasow. Die meisten der historisch wertvollen Grabsteine sind gebührentechnisch längst ausgelaufen. Obwohl kein Geld mehr fließt, müssen sie trotzdem erhalten werden. Seit dem 13. Juni 2017 hat sich der „Förderverein Neustädtischer Friedhof“ den Erhalt des im Jahre 1740 angelegten Friedhofes auf die Fahne geschrieben. mehr
    • Vor dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) tauchte in Karten für den schon im 18. Jahrhundert existierenden Weg von Reckahn nach Wilhelmsdorf erstmals die Bezeichnung „Ministerweg“ auf. Unstrittig ist, dass die Bezeichnung auf den preußischen Innenminister Gustav Adolf Rochus von Rochow (1792-1847) zurückgeht, der ihn wohl auch nutzte. Doch wohin wollte der Reckahner Gutsherr, wenn er ihn mit der Kutsche befuhr? mehr
    • .Drei mögliche Grundstücke offerierte die Stadt in den 1960er Jahren der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde für den Bau eines eigenen Gemeindehauses. In den Außenbereich wollte man nicht und die Fläche in der Innenstadt war viel zu klein. So fiel die Entscheidung zugunsten der Dominsel. Und als dann noch das Domlinden-Nachbargrundstück gekauft werden konnte, stand dem Neubau fast nichts mehr im Wege. „Wir mussten allerdings noch vor Baubeginn nachweisen, dass alle Baumaterialien vorhanden waren“, erinnert sich das langjährige Leitungsmitglied Johannes Lehndorf. Und die ... mehr
    • Wo ist die Beimler-Rau-Stele geblieben?
      Marcus Alert / 03.04. / 20:01 Uhr

      Im Jahre 1973 wurde vor der nagelneuen Doppelschule in Brandenburg-Nord eine Stele enthüllt. Die erinnerte an die beiden Interbrigadisten Hans Beimler und Heinrich Rau. Kurz nach der Wende, es existiert noch ein Foto aus dem Jahre 1992, war das Denkmal dann verschwunden. Nachfragen beim Stadtgartenamt und beim Heimatmuseum in den vergangenen Wochen blieben ohne Ergebnis. So stellt sich die Frage: Wo ist die etwa drei Meter hohe und wohl tonnenschwere sandsteinerne Stele geblieben? mehr
    • Als Habakuk Schmauch auf das Rad geflochten wurde
      Marcus Alert / 01.04. / 20:01 Uhr

      Trotz ordentlicher Ausschilderung ist es nicht ganz einfach in der Neustädtischen Forst die Silberquelle im Diebesgrund zu finden. Um die ranken sich gleich zwei Sagen. Real ist aber zumindest die Jahreszahl 1905 auf einer gusseisernen Gedenkplatte. Denn in dem Jahr wurde die an diesem Punkt damals noch fröhlich sprudelnde und inzwischen versiegte Quelle mit Steinen eingefasst. Vermutlich veranlasste Graf Ludwig von Wartensleben, dem das Forstgut Gränert gehörte, die entsprechenden Bauarbeiten. Ein Hinweis darauf ist auch die Tatsache, dass er im gleichen Jahr, nicht weit entfernt, nachweislich den Hohenzollernstein aufstellen ließ. mehr
    • Eine hart arbeitende Frau mit ihrem Baby
      Marcus Alert / 31.03. / 20:01 Uhr

      Eine wechselvolle Geschichte hat die „Steinschlägerin“, beheimatet im Theaterpark in der Grabenpromenade, hinter sich. Im Jahre 1902 wurde die Bronzeskulptur gleich doppelt von dem renommierten Düsseldorfer Künstler Karl Jansen (1855-1927) geschaffen. Die Skulptur wurde für die Berliner Nationalgalerie in mehreren Teilen in Bronze gegossen und anschließend zusammengelötet. Für seine Heimatstadt Düsseldorf fertigte Jansen zur gleichen Zeit die Skulptur auch in Marmor an. Offizielle Bezeichnung war damals übrigens „Die Steinklopferin“. mehr
    • Obelisk ist ein Wahrzeichen von Kirchmöser
      Marcus Alert / 25.03. / 20:01 Uhr

      Der Obelisk an der Seegartenbrücke war von den Erbauern nicht nur als architektonischer Schmuck gedacht, sondern erinnerte bei Fertigstellung im Jahre 1915 auch an die Gefallenen der Kriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich zwischen 1864 und 1871. Das Bauwerk war zugleich das Wahrzeichen der seit 1915 entstehenden Pulverfabrik. Allerdings nicht lange. Denn schon im Februar 1920 übernahm die Reichsbahn im Zuge der Bestimmungen des Versailler Vertrages die riesige Fabrik. Bis dahin zierte nur ein Eisernes Kreuz den monumentalen Steinpfeiler. mehr
    • Knapp ein Jahr fungierte der heute in der Havelstadt unbekannte Paul Szillat in Brandenburg als Oberbürgermeister. Dank einer SPD-Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung wurde er am 22. März 1932 gewählt und am 20. März 1933 vom preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring entlassen. Viel bewegen konnte der 1888 in Berlin-Charlottenburg geborene Szillat in dieser kurzen Zeit natürlich nicht. mehr
    • In der Stadt Brandenburg wurden Männer und Frauen geboren, die später zu Weltruhm gelangten. Einer der bedeutendsten Porzellanplastiker der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, in New York geboren, kam dagegen nur ganz kurz mit der Havelstadt in Berührung. Als schwerkranker Flüchtling lebte Paul Scheurich nur einige Monate in Brandenburg, ehe er hier am 19. September 1945 starb. Sein sehr auffälliges und unter Denkmalschutz stehendes Grab ist heute noch auf dem Neustädtischen Friedhof zu finden. mehr
    • Die Stadt Brandenburg hatte im 18. und 19. Jahrhundert einige berühmte Stadtkommandanten. Einer war August von Kirchfeldt (1802-1858). Der wäre wahrscheinlich längst vergessen, wenn er nicht auf dem Neustädtischen Friedhof ein ganz besonderes Grabmal bekommen hätte. Denn das wird durch eine Zinkguss-Figur bekrönt, das einen „Trauernden Achill“ darstellt. mehr
    • Die Brielower Schwedenlinde gilt als der dickste Baum des Landes. Das mehrstämmige Naturdenkmal hat einen Stammumfang von 11,65 Meter und ist 24 Meter hoch. Neben diesen Zahlen ist es vor allem eine Legende, die sich um die Schwedenlinde rankt und die den Baum so besonders macht. mehr
    • Mit stolzen 69 Jahren errang Karl Friedrich von Hirschfeld seinen wohl größten militärischen Sieg. Als Befehlshaber der 2. Kurmärkischen Landwehrdivision, mit Unterstützung russischer Kosaken, schlug er am 27. August 1813 bei Hagelberg die 10.000 Mann starke napoleonische Truppe des Generals Girard. Dabei nagelte seine märkische Landwehr im Fläming-Dorf Hagelberg zwei feindliche Bataillone fest, die schließlich bis auf den letzten Mann mit Bajonett und Gewehrkolben niedergemacht wurden. Kein ... mehr
    • DDR-Kunst ist in Brandenburg immer noch an den verschiedensten Ecken anzutreffen. Dietrich Rohde schuf zwischen 1964 und 1972 gleich vier Werke für die Havelstadt und alle sind auch noch vorhanden. Zwei der Plastiken wurden in den vergangenen Jahren allerdings umfangreich saniert und erhielten zudem neue Standorte. Der 1933 in Berlin geborene Dietrich Rohde, der in den 1950er Jahren an der Fachschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee studiert hatte, schuf als Erstlingswerk für die Stadt Brandenburg im Jahre 1964 die Bronzefigur „Tanzende Kinder“, die vor der damals gerade fertiggestellten Karl-Liebknecht-Schule, der heutigen Luckenberger Schule, aufgestellt wurde. mehr
    • Der „Schwarze Tod“ raffte im 14. Jahrhundert in Europa etwa 25 Millionen Menschen dahin. Das war ein Drittel der damaligen Bevölkerung. In Wellen kehrte die Seuche immer wieder zurück. Natürlich machte die Pest auch im 16. und 17. Jahrhundert keinen Bogen um die Stadt Brandenburg. Dank des Stadthistorikers Otto Tschirch sind zumindest für die Neustadt die traurigen Zahlen bekannt. Von den 10.000 Einwohnern lebten Mitte des 17. Jahrhunderts noch etwa 3000. Von ähnlichen Zahlen ist in der Altstadt auszugehen. Schuld daran war auch der 30-jährige Krieg (1618-1648). Denn die Söldner waren es vor allem, die die Pest immer wieder in die Stadt trugen. mehr
    • Vor 100 Jahren zogen die „Armen Schulschwestern vom 3. Orden des heiligen Franziskus von Vöcklabruck“ in die Havelstadt ein. Die fünf katholischen Ordensschwestern kamen im Auftrag ihrer Generaloberin Mutter Angelika aus Österreich und übernahmen am 15. Dezember 1925 den „Paulusberg“. Nach Um- und Ausbauten weihte der Weihbischof Dr. Joseph Deitmer aus Berlin am 8. August 1927 das modern eingerichtete und über 100 Betten verfügende „Sankt-Marien-Krankenhaus“ in der Bergstraße. Und natürlich gab es auch eine Kapelle. Die Leitung des Marienkrankenhauses lag in den Händen der Oberin Schwester Georgia. mehr
    • Das Buch „Brandenburg so wie es war“ kam im Jahre 1992 heraus. Es folgten neben verschiedenen Beiträgen im Jahresbericht des Historischen Vereins die Mitarbeit bei „Stahl und Brennabor“ und zuletzt das „Lexikon zur Stadtgeschichte“. Obwohl der ehemalige Stadtarchivar Dr. Klaus Heß im Herbst bereits seinen 85. Geburtstag feiern wird, hat er immer noch einige Geschichts-Projekte auf dem Schirm. mehr
    • 198 Stufen muss Heinz Lemke bewältigen, um auf den Turm von St. Katharinen zu gelangen. Der 82-Jährige bietet ab dieser Woche wieder jeden Donnerstag um 13 Uhr Führungen an. Der Kirchturm im Zentrum der Neustadt ist immerhin 72,50 Meter hoch und überragt damit alle umliegenden Bauwerke. Gerade bei schönem Wetter ist der Blick geradezu einzigartig. Und Heinz Lemke weiß vieles über den Turm und die umliegenden Sehenswürdigkeiten zu berichten. mehr
    • Wenige Brandenburger werden Andreas Threyne kennen. Aber seine Werke sind über die Stadt verteilt überall zu finden. Der namhafte Bildhauer lebte unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg gut 17 Jahre lang in der Havelstadt und schuf hier gleich mehrere Werke, die auch die Wendezeit unbeschadet überdauert haben. In der Innenstadt zeichnete er im Jahre 1945 beim sowjetischen Ehrenmal für die Figur des Infanteristen verantwortlich. Für den Marienberg entwarf er das Ehrenmal für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordeten Antifaschisten mit dem vor einer acht Meter hohen Mauer stehenden überlebensgroßen Widerstandskämpfer, der, gefesselt an den Händen, zu seiner Hinrichtung geführt wird. Eingeweiht wurde die Stätte am 4. Mai 1947. mehr
    • Steinfiguren symbolisieren Licht, Wärme und Kraft
      Marcus Alert / 02.03. / 20:01 Uhr

      Drei Steinfiguren schauen in der Steinstraße auf die Passanten herab. Die zwei Frauen symbolisieren Licht und Wärme und der Mann die Kraft. Das 1928/29 errichtete Gebäude in der Steinstraße 66/67 wurde als Verwaltungsgebäude der 1912 gegründeten Elektrizitäts-Werk Brandenburg AG (EWB) errichtet. Diese Aktiengesellschaft betrieb das 1901 erbaute Elektrizitätswerk in der Bauhofstraße. Gab es zu diesem Zeitpunkt nur 34 Elektroanschlüsse in der Stadt, so stieg diese Zahl ständig. 1912 waren es schon 550 und 1924 gab es 6604 Stromabnehmer. Auch, weil man seit 1916 auch das Städtchen Plaue versorgte. Einige Betriebe setzten zwar weiterhin auf eigene Krafterzeugungsanlagen, doch Unternehmen wie das Blechwalzwerk von Philipp Weber bezogen EWB-Strom. mehr
    • Der Vorzeige-Kommunist Werner Seelenbinder
      Marcus Alert / 02.03. / 12:01 Uhr

      Während der Westen nach 1945 aus politischen Gründen den Namen Werner Seelenbinder unter den Teppich kehrte, gehörte der Arbeitersportler in der DDR von Beginn an zu den Vorzeige-Kommunisten. Daher benannte die BSG Motor Süd auch ihren Sportplatz nach dem erfolgreichen deutschen Ringer – 1958 wurde der Gedenkstein mit der Büste aufgestellt - und die BSG Stahl richtete bis zur Wende in der Stahl-Halle ihr zuletzt sogar internationales Werner-Seelenbinder-Gedenkturnier im Ringen aus. Und auch das in Briest stationierte Transporthubschraubergeschwader 34 trug den Namen des bekannten Arbeitersportlers. Die Fangruppe des BSC Süd 05 trägt seit Jahren in ihrem Logo das Konterfei Werner Seelenbinders. Der ist auch Namensgeber einer Straße in Brandenburg-Nord. mehr
    • Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein wurde in der Stadt Brandenburg noch rund um den Kirchturm beerdigt. Doch die Flächen rund um St. Gotthardt und St. Katharinen waren zu wertvoll, wurden diese schließlich um 1900 in öffentliche Plätze umgestaltet. Auf dem Friedhof rund um St. Nikolai wurde ab 1880/81 zwar nicht mehr beigesetzt, doch aufgrund der Liegezeiten bestand er weiterhin. Die letzen Grabmale verschwanden erst in den 1970er Jahren. Natürlich musste damals unbedingt Ersatz her. Und das außerhalb der engen mittelalterlichen Stadtmauern. So entstand im Jahre 1740 der kirchliche Neustädtische Friedhof in der Kirchhofstraße und am 4. November 1883 wurde der kommunale Neue Altstädtische Friedhof eingeweiht, der anfangs übrigens noch wie sein Vorgänger Nikolaifriedhof hieß. mehr
    • Lost Place: Die Heizung der St. Katharinenkirche
      Marcus Alert / 26.02. / 20:01 Uhr

      Durch eine schmale und niedrige Tür geht es in der St. Katharinenkirche nicht nur zum Turmaufstieg, sondern auch in den Keller. Dort ist seit über 100 Jahren eine Heizung zu finden. Deren Ausmaße sind natürlich ungewöhnlich, wurde doch von hier einst die gesamte Kirche beheizt. Die Kirchengemeinde griff seinerzeit tief in die Tasche, damit die Gläubigen in den Wintermonaten bei den Gottesdiensten nicht zu sehr frieren mussten. Seit über 40 Jahren ist die Heizung allerdings nun schon außer Betrieb. mehr
    • Am 17. Februar 1929, einem Sonntag, brannte um die Mittagszeit das Gollwitzer Schloss lichterloh. Das Feuer war im Obergeschoss des östlichen Flügels ausgebrochen. Dort war ein Bauunternehmer mit zwei Mitarbeitern dabei eine gebrochene Wasserleitung zu reparieren. Der dabei verwendete Lötkolben soll die Ursache für das sich schnell ausbreitende Feuer gewesen sein. Obwohl die Feuerwehren schnell vor Ort waren, verhinderten letztlich nicht nur die eisigen Temperaturen, dass der Brand im Schloss des Rittmeisters von Rochow nicht eingedämmt werden konnte. mehr
    • Der Weg von Ingo Arndt war früh vorgezeichnet. Schließlich war der Kreisjugendpfarrer Manfred Domrös sein Patenonkel. So studierte der Brandenburger schließlich Theologie und wurde Kreisjugendpfarrer. Doch die Trennung von seiner Ehefrau hatte Folgen, musste er vor 23 Jahren schließlich nicht ganz freiwillig den Kirchenkreis verlassen. Heute ist er Pfarrer in Königs Wusterhausen und mittlerweile seit 20 Jahren glücklich verheiratet. mehr
    • Lost Place: Die sechs Türme von Göttin
      Marcus Alert / 19.02. / 20:01 Uhr

      Nach der Wende gab es gleich mehrere Investoren, die die ehemalige Göttiner Jungrinderzuchtanlage durch einen Wohnpark mit etwa 50 Häusern ersetzen wollten. Und die Stadt bemühte sich damals intensiv um Fördermittel für den etwa eine Million teuren Abriss. Doch die sechs Silos stehen immer noch und sind längst zu einem Wahrzeichen des Brandenburger Ortsteiles geworden. mehr
    • Otto Tschirch war ein kleiner breitschultriger Mann, dem in seinen besten Jahren ein scharfer Blick nachgesagt wurde. Den hatte er am Vormittag des 13. März 1941 nach einem Schoppen Wein offensichtlich etwas verloren. Denn auf dem Weg vom „Hotel Lange“ unweit der Jahrtausendbrücke zu seiner Wohnung in der Hammerstraße wurde der aufgrund seines Alters von 82 Jahren schon stark sehbehinderte Professor auf Höhe des Packhofes von einem Motorrad erfasst und starb an den Folgen des Unfalles. Er wurde am 18. März auf dem Altstädtischen Friedhof beigesetzt. Sein Grabstein verschwand in den 1970er Jahren. Nach der Wende ließ die Stadt an der Stelle einen Gedenkstein aufstellen. mehr
    • Der Schulreformer Friedrich Eberhard von Rochow war offensichtlich auch noch 50 Jahre nach der Zerstörung seiner Güter in und um Reckahn ziemlich sauer auf das Königshaus. Anders lässt sich der Bau der Reckahner Pyramide kaum erklären. Um 1790 ließ der Schulreformer die Steinpyramide auf dem Krähenberg aufschichten. Auf der daran angebrachten Tafel stand: „Im Jahre 1741 stand hier gegen Osten das preußische Lager von 42.000 Mann in 12 Treffen ein halbes Jahr von Göttin bis Krahne zum großen unersetzten Schaden dieser Güter“. mehr
    • Im Spätsommer 1941 rückten mitten im 2. Weltkrieg Bauarbeiter an, um den vor dem Neustädtischen Rathaus stehenden Roland zu demontieren. Nach 467 Jahren musste die 5,33 Meter hohe Sandstein-Figur erstmals die Neustadt verlassen. Und er sollte seinen angestammten Platz nie wieder einnehmen. mehr
    • Und dann schwebte Otto Waalkes plötzlich mit dem Hubschrauber über der Neuen Mühle. Er war vor gut 30 Jahren der Überraschungsgast beim Richtfest für den Gaststätten-Neubau. Und das nicht von ungefähr, war schließlich damals der Filmproduzent Horst Wendlandt mit seiner Firma Rialto-Film der Bauherr. Der im Jahre 2002 verstorbene Horst Wendlandt investierte damals vier Millionen Mark in den Neubau der Ausflugsgaststätte im Fachwerkstil. mehr
    • Beim Gauturnfest im Jahre 1892 in Nauen sorgte Otto Gartz für einen Eklat. Der Brandenburger animierte die anwesenden Arbeitersportler das obligatorische „Hoch!“ auf Kaiser Wilhelm II. zu verweigern. Und sie behielten dabei auch noch ihre Mützen auf dem Kopf. Ein klarer Affront. Die durchweg bürgerlichen Funktionäre des Turnerbundes reagierten sofort, gingen die erfolgreichen Sportler aus Brandenburg bei der Siegerehrung leer aus, wurden ihnen die Siegpreise verweigert. Das kam für Otto Gartz sicherlich nicht unerwartet. mehr
    • Das Denkmal Friedrich des Großen
      Reiner Heublein / 08.02. / 19:01 Uhr

      Auch wenn es Zweifel zum Standort des Hohenzollernsteins gibt, wie kürzlich berichtet, so ist es aber verbrieft, dass Friedrich VI. Kurfürst der Mark Brandenburg 1412 wurde. Otto Tschirch beschrieb in seinem Buch „Bilder aus der Geschichte der Stadt Brandenburg“ von 1912, den Einmarsch am 21. oder 22. Juni 1412 als ein besonderes Datum für die Stadt Brandenburg. Am 10. Juli des gleichen Jahres wurde der Landtag in der Neustadt Brandenburg eröffnet. mehr
    • Die kleine Gemeinde Reckahn hat mehr als nur ein Schloss mit Rochow-Museum und das alte Schulhaus mit historischem Klassenzimmer oder eine Steinpyramide zu bieten. Auch ein Bunker ist am Ortsrand zu entdecken. Allerdings nur ein Ein-Mann-Bunker, eine sogenannte Splitterschutzzelle. Die wurden zwischen 1941 und 1945 tausendfach in Serie hergestellt. Das Beton-Bauwerk steht heute in der Nähe seines Originalstandortes: Unweit des Reckahner Bahnhofes. mehr
    • Mitten in der Brandenburger Altstadt wurden fast 150 Jahre lang Liköre, Weine und Obstsäfte hergestellt. Und das zumeist unterirdisch. Denn das Betriebsgelände der Weingroßhandlung und Likörfabrik Carl Marschner am Parduin 4 ist komplett unterkellert. Darauf standen zwei backsteinerne Gebäude. Das linke zweigeschossige Seitengebäude diente als Flaschenlager und das rechte der Spirituosenfabrikation. In den 1880er Jahren wurde dann auch noch ein Essighaus mit moderner Destillationsanlage errichtet. mehr
    • Im Plauer Schloss kündeten verschiedene Trophäen vom Jagdglück der Grafen von Königsmark. Das reichte Hans von Königsmarck ganz offensichtlich nicht. Denn zwei von ihm geschossenen Tiere – Markhor und Bär - „wilderte“ er kurzerhand aus, wurden sie als Betonplastiken jeweils am Ende der 28 Meter langen Brüstung des Tontaubenschießstandes – mit Blick auf den See - aufgestellt. Allerdings konnten sie dort zuerst nur durch die Gäste des Schlossherren bewundert werden. Als die Königsmarcks 1935 große Teile des Parks der Öffentlichkeit öffneten, konnten auch die Plauer die Tiere bewundern. mehr
    • Walther Ausländer fungierte von 1920 bis 1926 in Brandenburg als Oberbürgermeister. Gewählt worden war er von den Sozialdemokraten und den Unabhängigen, die bürgerlichen Parteien begegneten ihm daher eher misstrauisch. Eigentlich betrug die Amtszeit zwölf Jahre. Doch der aus Königsberg stammende Oberbürgermeister starb 1926 in Berlin während einer schweren Operation. Er wurde nur 47 Jahre alt. mehr
    • Als es noch mit der Postkutsche auf Reisen ging
      Marcus Alert / 28.01. / 20:01 Uhr

      Während kursächsische Postmeilensäulen einst reich geschmückt waren, wirken die preußischen Säulen sehr schlicht aus. Das hatte natürlich einen Grund. August der Starke reichte die Kosten kurzerhand an die Städte und Gemeinden weiter, während Friedrich Wilhelm I. sie aus dem Staatssäckel finanzierte. Bestes Beispiel ist die Postmeilensäule im Zentrum der Stadt Brandenburg, die zwar durchaus eine wichtige Funktion erfüllte, aber sehr schlicht gearbeitet war. Der Sockel bestand aus einem würfelförmigen Sockel, darauf war ein Würfel, auf dem dann der etwa zwei Meter hohe Obelisk stand. Auf allen vier Seiten befanden sich einstmals Inschriften. mehr
    • Harry von Rochow soll einen angeborenen Pferdeblick gehabt haben. Wie auch seine Vorfahren züchtete der Reckahner Gutsherr Warmblutpferde. Und der Oberleutnant der Kavallerie konnte ganz offensichtlich auch sehr gut reiten. Denn 1912 bei den Olympischen Spielen in Stockholm gewann er mit seinem Pferd „Idealist“ sowohl im Einzel als auch im Team Silber im Vielseitigkeitsreiten. Der damals 31-jährige Rochow gehörte seinerzeit zur Reitsport-Elite und begründete mit den guten Ruf, den Deutschland noch heute im Reitsport genießt. mehr
    • In der Stadt Brandenburg soll Grete Minde im Jahre 1617 ihre Mitverschwörer darauf eingeschworen haben, die Stadt Tangermünde anzuzünden. Zwei Jahre später besiegelte der hier in einem Fachwerkhaus auf der Havel zwischen Alt- und Neustadt angesiedelte Schöppenstuhl mit der Genehmigung zur peinlichen Befragung, sprich Folterung, das Schicksal der jungen Frau, die schließlich am 22. März 1619 in Tangermünde grausam als Hexe verbrannt wurde. mehr
    • Fünf Frauen, die zum Wohle der Stadt Brandenburg Stiftungen ins Leben riefen, wurden noch vor 1945 in der Wilhelmsdorfer Vorstadt mit Straßennamen bedacht. Doch das weiß heute kaum noch jemand. Denn nur die Insider können die Tismar-, die Göden, die Kleist-, die Koppehl- und die Maerkerstraße mit diesen fünf Frauen in Verbindung bringen. Die Stadtverordneten vergaben die Namen Tismar und Göden bereits 1887. Koppehl folgte 1919. Die Maerkerstraße ist für 1931 nachweisbar. „Wir haben bisher noch nicht alle Beschlüsse gefunden“, verrät die Leiterin des Heimatmuseums Anja Grothe. mehr
    • Seit über 35 Jahren ragt am Rande des Wohngebietes „Am Heidekrug“ ein viergeschossiger Rohbau hervor. Das immer noch massive Bauwerk ist komplett mit einem Bauzaun gesichert. Ursprünglich gab es daneben noch einen zweiten Plattenbau. Doch der wurde mittlerweile abgerissen. Das Überbleibsel aus den DDR-Jahren dürfte keine Zukunft haben, obwohl der Block nur einen Steinwurf vom Quenzsee entfernt steht und aus einigen Fenstern der begehrte Seeblick möglich ist. Das dachten sich wohl auch die Erbauer. Baubeginn für ... mehr
    • Die Stadt Brandenburg hatte diverse Bürgermeister. Zumindest an Hugo Dreifert erinnert noch heute, in der Quenzsiedlung, ein Straßenname. Hugo Dreifert schob während seiner Amtszeit von 1904 bis 1914 in der Havelstadt diverse Projekte an. 1914 räumte er vorzeitig – laut Städteordnung dauerte eine Amtszeit eigentlich zwölf Jahre, seinen Stuhl, um Bürgermeister in seiner Heimatstadt Cottbus zu werden. Wohl auch deshalb kondolierte Brandenburg nicht, als er... mehr
    • Gustav Hartmann ging als der „Eiserne Gustav“ in die Geschichte ein. Der Schriftsteller Hans Fallada machte ihn mit seinem 1938 verfassten Roman berühmt, der 1958 mit Heinz Rühmann und 1979 mit Gustav Knuth in der Titelrolle verfilmt wurde. Was weniger bekannt ist, dass der Droschkenkutscher Gustav Hartmann sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt im damaligen Brandenburger Hotel „Zum weißen Schwan“, in der heutigen Hauptstraße 9, übernachtete. mehr
    • Als es in der Stadt gleich zwei Rolande gab
      Marcus Alert / 11.01. / 18:01 Uhr

      Vor 110 Jahren hatte die Stadt Brandenburg gleich zwei Rolande. Der aus Sandstein stand bereits seit 1474 vor dem Neustädtischen Rathaus und der aus Holz hatte seit dem 17. Oktober 1915 seinen Platz direkt neben dem Altstädtischen Rathaus. Der aus Holz war vier Meter groß und entstand erst im 1. Weltkrieg. Der ging damals in sein zweites Jahr. Da war die anfängliche Euphorie mit Hoffnung auf einen schnellen Sieg schon längst vorbei, und man sah die Folgen des Krieges auch bei sich zu Hause: Tote, Verletzte und viele Invaliden. Nun galt es, den Patriotismus wachzuhalten. mehr
    • Adler-Bier war ein echter Begriff
      Marcus Alert / 11.01. / 16:01 Uhr

      Das Haus am Mariengrund in der Bergstraße, im Frühjahr 2018 eröffnet, ragt ein wenig in den Marienberg hinein. Das Grundstück hat eine längere Geschichte. Hier wurde bereits 1884 durch die in der Hauptstraße ansässige Ahlertsche Brauerei ein Sudhaus errichtet, gab es hier zuvor schon einen ausgedehnten Lagerkeller. Auch, weil der Börner´sche Kaffeegarten auf der anderen Straßenseite zwischen 1852 und 1861 Hauptabnehmer des hier gelagerten bayrischen Bieres war. Ab 1886 firmierte der Betrieb als Kaiserbrauerei der Herren Robert Schuppan und Albert Zimmermann, die die Produktion in die Bergstraße verlegten. mehr
    • Eine mehr als wechselvolle Geschichte hat das einstige „Haus der Freundschaft“ hinter sich. Als Volksgarten diente das Haus in der Bergstraße 20 als Versammlungslokal der Arbeiter, in der Nazi-Zeit versammelte sich hier die NSDAP und in der DDR-Zeit wurde in diesem Haus die deutsch-sowjetische Freundschaft gepflegt. Nach der Wende betrieb Günter Weber die Bismarck-Terrassen, Ronny Schlusche parallel sein Computergeschäft und die Puppenbühne nutzte zugleich den Saal. Jetzt aber steht das Haus vor dem Abriss. mehr
    • Es wird kein Tafelsilber verscherbelt
      Marcus Alert / 29.12. / 17:01 Uhr

      Die Stadt Brandenburg besitzt derzeit über 350 Immobilien. Jahr für Jahr wird geprüft, was vielleicht verkauft werden kann. Im nächsten Jahr sind der ehemalige Dienstleistungsbereich Mozartplatz 7A und 9A und die ehemalige Gemeinschaftsunterkunft in der Flämingstraße 17 zu haben. Und auch für das sanierungsbedürftige Mehrfamilienhaus Eichendorffweg 1 auf dem alten Görden wird ein Käufer gesucht. Weiterhin im Angebot ist auch ein Ladenhüter: Das ehemalige Feuerwerkslaboratorium in Kirchmöser. Der Kaufpreis dürfte zwar gering sein, doch die Sanierung der riesigen Immobilie, die seit gut 30 Jahren leer steht und stark verfallen ist, dürfte Millionen verschlingen. mehr
    • Das Heerlager von Reckahn 1741
      Reiner Heublein / 29.12. / 13:01 Uhr

      Unter der Thematik „Kriegszüge und Heerlager“ in der Chronik „100 Jahre Eigene Scholle/ Wilhelmsdorf“ hat der Hobbymilitärhistoriker Frank Breckow einige Informationen zum Heerlager von Reckahn von 1741 geschildert. In diesem Beitrag werden diese ergänzt. Ältere Bewohner aus Reckahn erinnern sich bestimmt noch an die Denkmalpyramide mit der an ihr angebrachten Bronzetafel. „Im Jahr 1741 stand hier gegen Osten das preußische Lager von 42.000 Mann in zwölf Treffen ein halbes Jahr von Göttin bis Krahne zum großen unersetzten Schaden dieser Güter“ mehr
    • Eine traurige Berühmtheit erlangte Dodilo, der zweite Bischof von Brandenburg. Der kam zwischen 965 und 968 zu seinem kirchlichen Amt und residierte bis 980 auf der damaligen Burginsel. Dann wurde er ermordet. Und nicht nur das. Als drei Jahre später die Slawen aufbegehrten, plünderten sie sein Grab. In der Magdeburger Bischofschronik von Thietmar von Merseburg heißt es: „… wurde (er) aus dem Sarge gerissen und seines Priesterschmuckes, der, so wie der Körper, noch ganz unversehrt war, von den gierigen Hunden beraubt und dann ohne weiteres wieder hineingeworfen.“ mehr
    • Der 30 Hektar große Marienberg verfügt heute über einen Staudengarten, eine Muschelgrotte, einen Weinberg, einen Spielplatz oder auch über eine Freilichtbühne. Ursprung der riesigen Grünfläche ist der Leue-Park. Der geht auf Robert Leue zurück, einem Brandenburger, der vor über 100 Jahren verhinderte, dass Gärten und Äcker auf dem Marienberg mit Häusern bebaut wurden. Er gilt neben dem Schornsteinfegermeister Johann Gottfried Bröse als Vater des heutigen Bürgerparks. mehr
    • Die Bezeichnung „Schweine-Gränert“ ist auf keiner Karte verzeichnet. Gemeint ist die Halbinsel am Rande des Naturschutzgebietes Gränert, wo früher ein Gutshaus stand. Dort entstanden 1954 drei gemauerte Stallanlagen. Die LPG „Rotes Banner“ hielt dort etwa 20 Jahre lang Schweine und auch Kühe. Davon ist heute so gut wie nichts mehr zu sehen. Als Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Havelradweges, der direkt an diesem Gelände vorbeiführt, wurden um das Jahr 2003 die zu diesem Zeitpunkt längst zerfallenen Ställe abgerissen. mehr
    • Die Verrückte Kapelle ist nicht verrückt, sondern wurde verrückt. Und zwar um elf Meter in Richtung Westen. Das geschah im Jahre 1892 und war damals, ganz ohne moderne Technik, eine kleine technische Meisterleistung. Seitdem hat sie zumindest im Volksmund ihren Namen weg. Offiziell heißt das kleine Kirchlein allerdings bereits seit etwas über 700 Jahren St. Jakobskapelle. mehr
    • Das steinerne Tor trägt die Jahreszahl 1913. Doch diese weist nur darauf hin, dass hier am 18. Oktober 1913 an tote Soldaten des Befreiungskrieges gedacht wurde. Initiator der damaligen Gedenkveranstaltung waren die Kriegervereine der Stadt. Ort des Geschehens war der sogenannte Franzosenfriedhof in der Hagelberger Straße. Etwa 100 Soldaten und eine Marketenderin – es gibt keine Namenslisten - fanden hier nach den Schlachten bei Großbeeren (23. August 1813) und Hagelberg (27. August 1813) ihre letzte Ruhe. mehr
    • Der Consum-Verein „Vorwärts“ (im weiteren Konsum) wurde auf Initiative von Ferdinand Ewald am 15. Mai 1889 gegründet. Zur Gründung zählte der Verein etwa 800 Mitglieder. Ewald war Sozialdemokrat und seine Initiativen reihten sich in die Konsumgenossenschaftsbewegung der damaligen Zeit ein. Der Grundgedanke war, die wirtschaftlichen Schwächen der Verbraucher organisatorisch zusammenzufassen. Die Konsumgenossenschaften kauften große Mengen Lebensmittel und sonstige Konsumgüter ein, um sie an ihre Mitglieder in kleine Mengen preisgünstig abzugeben. mehr
    • Der sonst so seriöse „Brandenburger Anzeiger“ veröffentlichte Mitte Dezember 1936 in seiner 296. Ausgabe des 127. Jahrganges des Blattes nicht ganz so ernst gemeinte „Zwölf Gebote für den Weihnachtseinkauf“, die durchaus auch noch heute ein Schmunzeln hervorrufen könnten, die man aber hier und da auch durchaus noch beobachten kann. Zuerst empfiehlt der Autor für den Einkauf auf keinen Fall die Vormittagsstunden zu nutzen, da bei Hochbetrieb das Shoppen doch viel mehr Spaß macht. Unter dem Motto „Dem Starken gehört das Recht“, sollte man dann möglichst intensiv an den Ladentischen drängeln. Beim 3. Gebot... mehr
    • Eigentlich sollte das Hohenzollernrelief, das den Einzug des Burggrafen Friedrich in die Stadt Brandenburg darstellt, erst anlässlich der Siegesfeiern und somit nach Beendigung des 1. Weltkrieges am Plauer Torturm angebracht und feierlich enthüllt werden. Am 19. März 1918 schrieb der „Brandenburger Anzeiger“ dann von der Einweihung „als Zeichen deutscher Siegeszuversicht“. Am 22. März 1918, dem 121. Geburtstag Kaiser Wilhelms I., wurde das nach dem 2. Weltkrieg eingeschmolzene Bronzebildnis feierlich enthüllt. Die letzten Spuren wurden übrigens erst 1965 getilgt, als die in Muschelkalk ausgeführte Reliefumrahmung heraus gestemmt und die Lücken im Mauerwerk verfüllt wurden. mehr
    • Lost Place: Graue Konsum-Maus soll wiederbelebt werden
      Marcus Alert / Reiner Heublein / 13.12. / 18:01 Uhr

      Seit gut drei Jahrzehnten wird der riesige Konsumkomplex in der Wilhelmsdorfer Straße 63 so gut wie nicht mehr genutzt, das heute denkmalgeschützte mausgraue Karree steht mittlerweile komplett leer. Die Anlage ist jedoch weitgehend vollständig erhalten. Im ehemaligen Lagerbereich befand sich die Bäckerei - erkennen lassen das heute noch geflieste Stellen zwischen den Toren. Zwischen Lager und Bäckerei befand sich ursprünglich ein flacher, vermutlich als Küche genutzter Zwischenbau. Hinzu kamen das Wäscherei-Gebäude sowie ein zweites Lagergebäude. Von der Straße aus sind das dreigeschossige Verwaltungsgebäude, das Pförtner- und das Wohnhaus gut zu erkennen. mehr
    • Im Jahre 1860 brach zwischen der Stadt und der Domgemeinde ein Krieg aus, der aber nicht mit Waffen ausgetragen wurde. Leidtragende waren die Domhunde, die nach Ausbruch der Streitigkeiten Gefahr liefen vom Scharfrichter eingefangen zu werden. Als das keine Wirkung zeigte, verweigerte die Stadt Verstorbenen der Domgemeinde eine Beisetzung auf dem städtischen Friedhof. In die Geschichtsbücher ging dieser Konflikt als „Hundekrieg“ ein. mehr
    • Die Führungsspitze der noch jungen DDR stattete vor 75 Jahren der Stadt Brandenburg einen Besuch ab. Am 9. Dezember 1949 erschienen der Präsident der DDR Wilhelm Pieck und der 1. Sekretär der SED Walter Ulbricht im damaligen Pionierhaus. Das befand sich dort, wo heute das Caritas-Seniorenzentrum steht. Das Pionierhaus war einige Monate zuvor, am 24. Juli 1949, im ehemaligen Haus der Freimaurerloge „Friedrich zur Tugend“ eingerichtet und feierlich eröffnet worden. Es war das erste Haus dieser Art in der DDR. Bis 1983 sollten noch 141 folgen. mehr
    • Lost Place: Der Weltkriegs-Bunker des Klinikums
      Marcus Alert / 08.12. / 17:01 Uhr

      Das Brandenburger Klinikum verfügt über einen ganz besonderen Fahrradkeller. Seit gut 25 Jahren wird dafür ein Teil des ehemaligen eingeschossigen Weltkriegs-Operationsbunkers genutzt. Der befindet sich unter dem oberen Parkplatz. Dies war aber nicht der einzige Bunker über den das Krankenhaus während des Zweiten Weltkrieges verfügte. Etwa dort, wo sich heute die Notaufnahme befindet, stand auch noch ein riesiger Hochbunker. Im Frühjahr 1939 wurden mehrere Städte, darunter Brandenburg, zu Luftschutzorten 1. Ordnung ernannt. Im Oktober 1940 speckte … mehr
    • Tritonengruppe ist einzigartig in Deutschland
      Marcus Alert / 28.11. / 20:01 Uhr

      Vor 400 Jahren schmückten die Meeresnymphe Galathea, umringt von vier Tritonen, einen Brunnen im Park des römischen Markgrafen Andreas Maidalchinus des Älteren in Viterbo bei Rom. Über Potsdam kamen die fünf Brunnenfiguren im Jahre 1922 nach Brandenburg. Hier führten sie lange ein Schattendasein. Doch mit der Aufstellung am Dom erhalten sie nun die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Denn als Schöpfer der Gruppe gilt immerhin Lorenzo Bernini. Der gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer Italiens und war für immerhin sieben Päpste tätig. Der Schriftsteller Dan Brown setzte ihm 2003 mit seinem Roman „Illuminati“ ein besonderes Denkmal, als er Robert Langdon über den Pfad der Erleuchtung von Bernini-Kunstwerk zu Bernini-Kunstwerk hetzt. mehr
    • So ganz einfach verschwindet die Geschichte nicht
      Reiner Heublein / 26.11. / 15:01 Uhr

      Im September 1942 beschloss das Ministerium für Bewaffnung und Munition, die Lokomotivwerkstatt des RAW als erste derartige Einrichtung in Deutschland vollständig abzubauen und für die Produktion von Panzern umzurüsten. Noch im gleichen Jahr wurde das Lokomotivwerk demontiert und in insgesamt 276 Waggons verladen; es sollte in Kramatorskaja (Sowjetunion/ Ukraine) wieder aufgebaut werden und bereits 1943 schon wieder in Betrieb gehen. Hier sollten vor allem die in der UdSSR erbeuteten Lokomotiven und Waggons auf die deutschen Normen und Spurweite umgerüstet und die Verluste … mehr
    • Den kleinen Trompeter 1992 vom Sockel gestoßen
      Marcus Alert / 26.11. / 08:01 Uhr

      Im Frühjahr 1992 wurde Fritz Weineck, der kleine Trompeter, von seinem angestammten Sockel unweit der einstigen Fritz-Weineck-Schule am Rande von Brandenburg-Nord gestoßen. Unbekannte stürzten die schwere Bronze-Statue damals um. Der Kulturamtsleiter Wilfried Schwarz organisierte seinerzeit die Bergung. Danach stand die Plastik lange in einem Schuppen des städtischen Bauhofes. 2022 sah „Der kleine Trompeter“ dann endlich wieder das Tageslicht. Nach einem Stopp bei der Ost-Cola-Party im Brandenburger Theater nahm ihn vor zwei Jahren das Heimatmuseum in seine Obhut. mehr
    • Etwas versteckt existieren heute noch in Kirchmöser Reste des sogenannten Lüttich-Zaunes. Der alte belgische Festungszaun blieb auf einigen Hundert Metern jedoch lediglich am Ufer des Plauer Sees erhalten und steht wie viele andere Objekte in Kirchmöser unter Denkmalschutz. Allerdings nagt der Zahn der Zeit längst an diesem außergewöhnlichen Zaun. mehr
    • Lost Place: Die Wusterau mit dem Ehrenfriedhof
      Marcus Alert / 20.11. / 20:01 Uhr

      Im Frühjahr 2000 wurde die Halbinsel Wusterau für die Öffentlichkeit gesperrt, da kurz zuvor bei einer Bodenuntersuchung flächenhaft gesundheitsgefährdende Schadstoffe festgestellt wurden. Weitere Maßnahmen sollten ergriffen werden. Doch wirklich passiert ist bis heute nichts, was Naturschützer wohl auch nicht bedauern. Doch auf der Halbinsel befindet sich auch ein Ehrenfriedhof, auf dem während des 2. Weltkrieges verstorbene sowjetische Zwangsarbeiter beigesetzt wurden. Laut dem Einigungsvertag ist die Bundesrepublik verpflichtet, derartige Stätten zu erhalten. Die Verseuchung des Bodens begann unmittelbar nach Ende des 1. Weltkrieges. mehr
    • In Brandenburg/Havel gab es von 1983 -1990 die Sektion fliegerische Ausbildung der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung für Militärflieger. Sie zeichnete für die theoretische Hochschulausbildung der zukünftigen Hubschrauberführer in der NVA verantwortlich. Neben der obligatorischen marxistisch-leninistischen Ausbildung und dem Erlernen von Fremdsprachen (Russisch, Englisch) wurden folgende Fächer unterrichtet: mehr
    • Als Brandenburg dem Kaiser zujubelte
      Marcus Alert / 14.11. / 20:01 Uhr

      Ende Mai 1912 besuchte Kaiser Wilhelm II. die Stadt Brandenburg. Anlass war die 500-Jahr-Feier der Hohenzollern, die 1412 als Markgrafen erstmals die Mark Brandenburg betreten hatten. Am 22. Juni 1412 öffneten ihm Alt- und Neustadt damals ihre Tore. Nachdem es am Vorabend noch geregnet und gewittert hatte, entwickelte sich der 30. Mai zu einem geradezu prächtigen Tag, herrschte Kaiserwetter. Pünktlich um 10 Uhr fuhr das kaiserliche Automobil vor der St. Katharinenkirche vor. mehr
    • Im alten Bohnenland zwischen Fohrde und der Stadt Brandenburg gelegen, befindet sich ein großes und im Ursprung auch architektonisch interessantes Gebäude. Das einstige Walderholungs- und späteres Kinderheim steht seit gut 20 Jahren leer. In den Fenstern fehlen die Scheiben, einige Öffnungen sind jedoch gesichert. An den Graffitis ist zu erkennen, dass das Haus immer wieder – wohl von Jugendlichen – heimgesucht wird. mehr
    • Was vor 200 Jahren in unserer Stadt noch passierte
      Reiner Heublein / 06.11. / 17:01 Uhr

      Wer in der Geschichte der Stadt Brandenburg kramt, stößt auf Vorgänge, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. So war es auch mit den ehemaligen Richtstätten in unserer Stadt, die mehr als geschichtsträchtig sind. Sie lagen vor den Toren an weithin sichtbaren Stellen, an denen die wichtigsten und belebtesten Landstraßen vorbeiführten. mehr
    • Seit 1977 gibt es den Treffpunkt Digitaluhr
      Marcus Alert / 03.11. / 20:01 Uhr

      Am 5. November 1977 um 6 Uhr zeigte die Digitaluhr auf dem Neustadt Markt erstmals die exakte Zeit an. Ein neuer Treffpunkt war geschaffen. Der Termin der Inbetriebnahme war natürlich nicht zufällig gewählt. Wie in der DDR gewohnt, musste ein Feiertag herhalten. Hier war es der 60. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Nach dem Julianischen Kalender fand die im Oktober statt, nach dem hier gültigen gregorianischen Kalender jedoch am 7. November. mehr
    • Kürzlich las ich den Artikel [Wo der Kies für den Reichsautobahnbau herkam] hier auf der Plattform. Anlass, über eine angedachte Autobahnverbindung zu unserer Stadt Brandenburg, unseren Lesern von Meetingpoint mitzuteilen. Dem einen oder anderen Leser der Chronik zum Thema „100 Jahre Eigene Scholle / Wilhelmsdorf“ ist bestimmt nicht auf der Seite 16 entgangen, dass der Buchenweg auf der Eigenen Scholle einmal als Zufahrtsstraße für die Reichsautobahn vorgesehen war. In den alten Grundbüchern war der Hinweis eingetragen, dass von der Straße aus zum Haus mindestens sieben Meter Abstand eingehalten werden mussten, um dieses Projekt zukunftweisend umsetzen zu können. - Aber der Reihe nach. mehr
    • Wo der Kies für den Reichsautobahnbau herkam
      Marcus Alert / 25.10. / 20:01 Uhr

      Der Autobahnsee unweit von Brandenburg hat eine überaus interessante Geschichte. Seinen Ursprung hat er im Reichsautobahnbau der Nationalsozialisten. Grundlage war ein von Adolf Hitler initiiertes Gesetz, das am 27. Juni 1933 von der Reichsregierung verabschiedet wurde. Am 23. September 1933 setzte der Reichskanzler Adolf Hitler bei Frankfurt /Main den ersten Spatenstich für die erste neue Strecke über Darmstadt und Mannheim nach Heidelberg. Ziel war es jährlich 1000 Kilometer zu schaffen. Das wurde zumindest in den Jahren 1936, 1937 und 1938 geschafft. Da standen gut 130.000 Arbeiter in Lohn und Brot. mehr
    • Kleine Bäume wachsen schon aus den Dachrinnen heraus, in den Dächern klaffen fußballtorgroße Löcher und die Holzfußböden hinter den offenen Fenstern lösen sich langsam auf. Das einstmals so prächtige ehemalige Feuerwerkslaboratorium der Pulverfabrik bietet mittlerweile ein Bild des Jammers. Seit 30 Jahren steht der Gebäudekomplex am Ende der Straße „An den Platanen“ schon leer. Und so, wie es aussieht, hat der Klinkerbau auch keine Zukunft. Der Bereichsleiter Liegenschaftsmanagement Guido Löhst und der Hausmeister Carsten Schulz von Nickel-Immobilien öffneten jetzt das Tor für einen Rundgang über das Gelände. mehr
    • Kürzlich las ich bei Meetingpoint den Artikel [Silberner Turm in Rekordzeit errichtet], wo mir einfach die Zeit vor 50 Jahren viel zu kurz kam. Es wurde über den Bismarckturm berichtet, aber wenig über den Metallturm. Ich habe es zwar bis heute nicht verstanden, wie die damaligen Stadtverordneten einschließlich dem Oberbürgermeister Reinhold Kietz nur aus ideologischen Gründen gegen das alte Bauwerk vorgingen, was anderorts aus gleichen historischen Gründen stehen blieb und heute noch gepflegt wird.  Die Bismarckwarte auf dem Marienberg wurde letzten Endes leider abgerissen und es entstand ein Metallturm, über dessen Schönheit bis heute noch kontrovers diskutiert wird. Aber es war für damalige Verhältnisse vor 50 Jahren eine bauliche Meisterleistung, was die Bauzeit und die Konstruktion betrafen. mehr