Bei den meisten Gegnern der BSG Stahl Brandenburg hört man nach dem Abpfiff, dass sie sich nur gegen die Stahl-Fußballer für eine rein defensive Ausrichtung entscheiden, gegen andere Kontrahenten sei man durchaus gewillt mitzuspielen. Für die Spieler von Cheftrainer Maik Aumann bedeutet dies meist ein zähes Anlaufen gegen eine dicht gestaffelte Abwehr, in der Hoffnung irgendwo die Lücke im Bollwerk zu finden. Es ist absehbar, dass der kommende Gegner, der VfB Trebbin, an diesem Sonnabend (29. Oktober, 14 Uhr) eine ähnliche Marschroute einschlägt.
Dafür spricht schon das Torverhältnis aus acht Spielen – 7:12. Für „Hurra-Fußball“ sind die Trebbiner nicht bekannt, im Durchschnitt nicht einmal ein Treffer pro Partie. Zwölf Gegentore sind dagegen ein respektabler Wert. Die ermöglichten immerhin schon 10 Punkte, wobei die drei Siege über die SG Michendorf (2:1), FSV Babelsberg (2:0) und FSV Bernau (2:1) gegen Kontrahenten aus der unteren Tabellenregion gelangen.
Sorgen wird den Brandenburgern also weniger die Offensive der Trebbiner bereiten, sondern der „angerührte Beton“. Der Stahl-Elf sei es zu wünschen, dass ihnen ein früher Treffer gelingt, der „der Dosenöffner“ für das Spiel sein könnte, vielleicht durch eine der einstudierten Standradvarianten. Zum Beispiel bei Eckbällen gäbe es ein paar Kopfballspezialisten in den Stahl-Reihen, wenn denn die Bälle auch dementsprechend vors Tor kommen. In den bislang fünf Heimspielen, also inklusive Landespokal gegen den BSC Süd 05, zeigten die Quenz-Kicker durchweg gute Auftritte, mit Ausnahme des mageren 1:1 gegen den TSV Premnitz.
Fehlen werden Jonas Günther und Christian Freidank, kleine Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Adrian Jaskola sowie Jonas Meyer. Ansonsten schaut das Trainerteam entspannt auf diesen Samstag, denn gegenüber der Vorsaison sieht Trainer Aumann viele Verbesserungen: „In der Defensive lassen wir nur sehr, sehr wenig zu. Das sah im Vorjahr noch anders aus. Auch beim Chancenkreieren sehe ich eine deutliche Steigerung. Was uns aber noch abgeht, ist die Chancenverwertung. Da ist Verbesserungspotenzial, da hätten es dieser Saison schon mindestens zwei Punkte mehr sein können. Ansonsten sind wir mit der bisherigen Ausbeute zufrieden. Wir sind in zehn Spielen (inklusive zweier Landespokalspiele) ungeschlagen, haben auswärts mit Neustadt, Fortuna Babelsberg und Alt Ruppin drei dicke Brocken hinter uns gelassen.
Ich appelliere an die Fans, nicht zu denken, dass wir jeden Gegner mit vier, fünf Toren aus dem Stadion fegen. Da ist die Erwartungshaltung manchmal zu hoch. Klar ist, wir wollen jede Partie gewinnen. Dafür geben wir immer alles, auch wenn hin und wieder das Ergebnis am Ende nicht stimmt.“