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Wichtiger Wirtschaftspreis: Langjähriger RFT-Chef Klaus-Peter Tiemann für sein Lebenswerk ausgezeichnet

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 27.10.2023 / 17:01 Uhr von eb
Der Brandenburger Unternehmer Klaus-Peter Tiemann ist am vergangenen Wochenende in Düsseldorf mit dem Sonderpreis "Lebenswerk" der Oskar-Patzelt-Stiftung geehrt worden. Die Auszeichnung gehört zu den bedeutendsten deutschen Wirtschaftspreisen und wird bundesweit nur einmal pro Jahr vergeben. „Da die Oskar-Patzelt-Stiftung (OPS) die höchsten Wirtschaftspreise für den Mittelstand in Deutschland vergibt, ist der Sonderpreis Lebenswerk für mich eine besondere Ehre. Gleichzeitig ist er eine Bestätigung, viele Lebensthemen richtig und erfolgreich gestaltet zu haben“, erklärte Klaus-Peter Tiemann. In seiner Dankesrede machte er deutlich, dass die familiäre Unterstützung durch seine Frau Dietlind Tiemann und seinen Sohn Stefan Tiemann ein zentraler Baustein für seinen Erfolg ist.
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Im Jahr 1964 schloss Klaus-Peter Tiemann seine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker bei der RFT ab. Anschließend absolvierte er ein Studium zum Diplom-Ingenieur für Funktechnik. Bereits während seines Studiums erhielt der passionierte Tüftler sein erstes Patent auf dem Gebiet der Elektronik.
Mitte der 1970er Jahre wurde Tiemann zum Direktor für Dienstleistungen im VEB RFT Industrievertrieb Rundfunk und Fernsehen Potsdam ernannt. Parallel dazu begann er mit einem Fernstudium und wurde 1977 als Diplom-Ingenieur für Informationstechnik graduiert.
Nur zehn Jahre später wurde er zusammen mit seiner Frau Dietlind Tiemann mit einer gemeinsamen Dissertation zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert. In dieser Zeit widmete er sich zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsthemen im Bereich der Medizinelektronik, der Messtechnik und des wissenschaftlichen Gerätebaus, die schließlich Einfluss auf Produktentwicklungen nahmen.
Klaus-Peter Tiemann, der 1990 Betriebsdirektor des VEB RFT Industrievertrieb Rundfunk und Fernsehen wurde und die Umwandlung der RFT in eine GmbH begleitete, bezeichnet die Wendezeit rückblickend als reinsten Nervenkitzel. "Viele kämpften ums Überleben und scheiterten, Hunderttausende verloren ihren Arbeitsplatz. Auch wir wussten nicht, wie unsere Zukunft aussehen würde. Aber für mich war damals klar: Ich will die RFT, in welcher Form auch immer, erhalten."
Was folgte war ein Kampf mit der Treuhand, der phasenweise zum Wirtschaftskrimi wurde. Drei Anläufe brauchte Tiemann, bis er am 21. Dezember 1994 im Rahmen eines Management-Buy-Outs (MBO) alle Geschäftsanteile der RFT radio-television Brandenburg an der Havel erwarb, die seit 2010 als RFT Kabel Brandenburg GmbH firmiert.
„Um am Markt bestehen zu können, mussten wir uns schnell im neuen System zurechtfinden und vor allem neue Geschäftsinhalte finden“, erinnert sich der diesjährige Preisträger. Es gelang ihm als einem der ersten in Deutschland, Großgemeinschaftsantennen-Anlagen zu Verteilnetzen für Fernsehen und Hörfunk und später zu Breitbandnetzen auszubauen. Damit wurde es möglich, über einen Netzanschluss fernzusehen, zu telefonieren und im Internet zu surfen (Triple Play).
Als regionaler Netzbetreiber schloss Klaus-Peter Tiemann in den 90er Jahren die ersten Gestattungsverträge mit Wohnungsunternehmen im Land Brandenburg ab - für die Versorgung der Mieter mit TV, Internet und Telefon. So gelang es ihm, den Namen RFT über die Wendezeit zu retten.
Anfang der 2000er Jahre arbeitete Klaus-Peter Tiemann bereits an einem neuen Zukunftsprojekt: dem Glasfasernetz der RFT Kabel. Als einer der ersten Wissenschaftler in Deutschland prognostizierte er die Gigabit-Gesellschaft für das Jahr 2024. Seine Prognose teilten damals nur wenige Experten. Doch Klaus-Peter Tiemann hielt an seiner Überzeugung fest.
Im Jahr 2009 nahm er in Premnitz das erste Glasfaserortsnetz in den neuen Bundesländern in Betrieb – der Startschuss für das heutige Brandenburgnetz.

Bilder

© DieProfifotografen / Oskar-Patzelt-Stiftung
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