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Archäologisches Landesmuseum stellt Archäoskop vor: Eine digitale Zeitreise durch Natur- und Kulturgeschichte

Landesmuseum
  • Erstellt: 15.12.2023 / 09:01 Uhr von rb
Eine beeindruckende Videoperformance präsentierte das Archäologischen Landesmuseum am Mittwoch mit dem „Archäoskop – 130 000 Jahre Natur- und Kulturgeschichte digital erleben“. Die beiden Protagonisten Thomas Bartel und Tilmann Burgert entführen die Besucher mittels acht aufeinander abgestimmter und synchronisierter Beamer, 20 Minuten lang in eine digitale Zeitreise von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Um die Darstellung zu vertiefen, wurden extra besondere, aus Streifen bestehende Leinwände aufgehängt. Entstehen konnte das Projekt im Rahmen deutschlandweite Verbundprojekt für die digitale Kulturvermittlung „museum4punkt0“.
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„Es geht bei dieser Sache nicht darum, dass akademisches Wissen in Zahlen, Daten und Fakten vermittelt werden sollen. Eher um einen atmosphärischen Eindruck, eine Stimmung vermitteln zu wollen und vielleicht den Betrachter ein bisschen zum Denken anzuregen. Wo wir herkommen, bei einer Fernsehserie würde man sagen, was bisher geschah und wo wir heute mit dem ganzen Laden sind. Also so ein bisschen zivilisationskritisch, das ist auch der Anlass gewesen, uns damit zu beschäftigen“, so der Landesarchäologe Prof. Dr. Franz Schopper in seiner Einführung.

„Entstanden ist eine Mediencollage, wo es um eine Zeitreise geht, von dem ersten Auftreten des Menschen hier in der Region und dann mit seinem zunehmenden Intellekt, seinen Einfluss auf die Umwelt und das, was uns im großen Ganzen heute beschäftigt. So die Aufgabe“, informiert Schopper. Das haben Thomas Bartel und Tilmann Burgert, der für diese technische Entwicklung zuständig ist, gemacht. Es sehe sehr einfach aus, aber der Landesarchäologe sagte ehrlich, dass er nicht gedacht hätte, dass das so kompliziert ist.

Mit dieser Präsentation sollen teilweise Bilder auch in den Köpfen der Betrachter erzeugt werden. „Wir haben nun mal bestimmte Unschärfen in dieser Rekonstruktion. Wir wissen nicht wirklich, wie eine bronzezeitliche oder steinzeitliche Landschaft ausgesehen hat. Deshalb sagen wir nicht ohne Grund soll diese Unschärfe genommen werden. Sie soll zeigen, vermitteln, dass wir nicht alles so ganz genau wissen, was die vergangenen Jahrtausende angeht“, so Schopper.

„Wir haben die Epochen aufgeteilt von der Eiszeit bis zur Gegenwart, das alles in 20 Minuten. Und wenn eine Epoche zu Ende ist, ist immer ein Artefakt zu sehen. Ein aufmerksamer Besucher, der dieses Artefakt sucht, findet ihn auch tatsächlich in der Ausstellung und hat dann auch den didaktischen Hintergrund. Wir haben uns bewusst zurückgehalten. Es gibt keinerlei Erklärung“, erläutert der Medienkünstler Thomas Bartel seine Arbeit. So sind nur Landschaften zu sehen, die natürlich aus einer anderen Zeit sind.

Am Anfang sind viele Gesichter, viele Augen zu sehen. Das sind die sogenannten Ahnen oder Vorfahren, die immer stellvertretend für eine Epoche stehen. Das heißt, wenn die Epoche endet, kommen diese, um die Besucher einfacher und leichter an einen anderen Ort zu begleiten. Einzig eine Tafel am Eingang weist auf das Projekt im Einzelnen. Hier sind die einzelnen Epochen aufgeführt und auch der Zeitpunkt des Beginns der einzelnen Projektionen. Diese startet immer zur vollen halben Stunde.

Zum Hintergrund: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz vernetzt in einem von der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Projekt seit 2017 unterschiedlich ausgerichtete Museen, die im Verbund eine große Bandbreite digitaler Anwendungen für die interaktive und partizipative Vermittlung des Kulturerbes entwickeln. Die einzelnen Projekte sind auf Nachnutzbarkeit angelegt. Sämtliche Ergebnisse werden dafür bereitgestellt, der Wissenstransfer erfolgt projektbegleitend in die Deutsche Museums- und Kulturerbelandschaft. Der intensive, kollegiale Austausch und die im Verbund gebündelte interdisziplinäre Expertise machen "museum4punkt0" mit seinen 27 Teilprojekten zu einem effektiven und nachhaltigen Digitalprojekt, von dem gerade auch kleinere Häuser profitieren. Das “Archäoskop” bildet eins dieser Teilprojekte.

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