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Nach Verjüngungskur: Schleppdampfer „Luise“ wieder zurück am Packhof

Aus der Stadt
  • Erstellt: 27.03.2024 / 11:01 Uhr von rb
Pünktlich zu den Osterfeiertagen war es nach einer Verjüngungskur für den Schleppdampfer „Luise“ aus dem Historischen Hafen am Brandenburger Packhof soweit, wieder aus der Werft in Genthin zurück in den Heimathafen zu kommen. Bereits im November des vergangenen Jahres wurde die „Luise“ für Instandsetzungs- und vor allem Farbarbeiten in die Werft nach Genthin gebracht. Gebaut wurde der Schrauben-Schleppdampfer 1910 in der Werft der Gebrüder Wiemann, genau dort, wo heute der Sitz der Stadtwerke Brandenburg ist. 
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Seit 2012 liegt sie am Packhof und wird von den Mitgliedern des Vereins „Historischer Hafen Brandenburg an der Havel e. V.“ als Zeitzeugin erhalten und gepflegt. Nachdem mit besserem Wetter die „Luise“ in der Genthiner Werft mit Slipwagen an Land geholt werden konnte, haben auch die Arbeiten am Schiff begonnen. „Das Schiff wurde im ganzen Bereich des Unterwasserschiffs mit Dampfstrahlern gereinigt. Danach bekam es einen neuen Schutzanstrich, ein sogenanntes Antifouling. Darauf kam eine neue schwarze Farbe und eine rote Binde ringsrum auf der Wasserlinie“, berichtet Olaf Matz, der 2. Vereinsvorsitzende.

Außerdem wurde das Gangbord komplett durch die Werft gestrichen und verschiedene Kleinarbeiten, wie zum Beispiel der Einbau einer Wartungsluke, durchgeführt. „Wir hatten ein paar Probleme mit unserer Gangschaltung vorwärts und rückwärts. Die rastete nicht mehr richtig ein. Da hat uns die Werft einen Tipp gegeben und auch etwas eingebaut, so dass wir jetzt wieder sicher die Gänge einlegen können“, ergänzt Matz.

Bevor aber die ganze Farbgebung erlegigt werden konnte, wurde dieses Schiff, nachdem es an Land stand und gestrahlt wurde, von einem Schiffsgutachter untersucht. Da wurde festgelegt, wo sich künftig vielleicht Schwachstellen anbahnen. „Jetzt wissen wir schon für die Zukunft, wo wir tätig werden müssen, wenn wir sie demnächst mal wieder in die Werft bringen, daran tätig werden müssen, wo dann neue Platten aufgeschweißt werden. Das ist in der Werft auch bereits gelistet, aber die Luise ist im grünen Bereich und wir brauchen uns keine Sorgen machen“, erläutert Gerd Matalewski, der 1. Vereinsvorsitzende.

Nachdem der Dampfer wieder im Wasser schwamm und alle Arbeiten eigentlich beendet waren, zeigte sich allerdings noch ein Problem. Im Achterbereich über der Kortdüse gab es ein Leck, das nun von innen abgedichtet werden musste. Die Kortdüse hat der deutsche Schiffsbauingenieur Ludwig Kort von der Wiemannwerft erfunden und dafür 1936 in den USA ein Patent bekommen.

„Die Kortdüse umrahmt eigentlich den Propeller, saugt so das Wasser an und gibt es strömungsmäßig besser weg. Demzufolge haben wir weniger Sog und Wellenschlag. Zudem haben wir 9 Prozent mehr Ausbeute an Energie und stecken eigentlich weniger Kohle rein. Das ist das Effiziente schon zur damaligen Zeit gewesen“, erklärt der Vereinsvorsitzende die Erfindung. Einen TÜV braucht es für den Schleppdampfer im Übrigen nicht. Allerdings schickt der Verein immer nach 5 Jahren das Schiff zur Werft, um Problemen aus dem Weg gehen und am Ball zu bleiben.

Bilder

Die "Luise" ist wieder fit für die nächsten Monate.
Auf ihrer Fahrt von Genthin nach Brandenburg musste der Schleppdampfer auch die Wusterwirtzer Schleuse passieren. Foto: Gerd Matalewski
Die "Luise" war so gut unterwegs, dass sie bereits am frühen Dienstagnachmittag am Historischen Hafen ankam. Foto: Gerd Matalewski
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