Logo

Leserbrief: Ruder-Weltcup in Varese / Italien

Leserbriefe
  • Erstellt: 20.04.2024 / 09:01 Uhr von Sarah Wibberenz
Mitte April fand der erste Weltcup der Saison im italienischen Varese statt. Dafür flog ich mit dem Verband am 10. April nach Italien. Ich ging dort im Doppelzweier mit Frauke Hundeling vom Deutschen Ruderclub aus Hannover an den Start, nachdem wir uns in der nationalen Selektion durchgesetzt hatten.

Da unser wichtigstes Ziel die Nachqualifikation des Doppelzweiers für Olympia bei der finalen Qualifikationsregatta Mitte Mai in Luzern ist, weicht unsere Saison etwas von der üblichen Weise ab. Wir werden aufgrund der engen Taktung nicht bei den Europameisterschaften Ende April in Szeged am Start sein. Aufgrund dessen war der erste Weltcup für uns die einzige Möglichkeit vor Luzern einen Vergleich zu unserer internationalen Konkurrenz zu erhalten.

In Varese sollten neben uns fünf Boote an den Start gehen; Schweiz, Italien, Niederlande, Irland und Norwegen. Irland meldete kurz vor dem Start ab. Mit fünf Booten fuhren wir am Freitag ein Testrennen und das Finale am Sonntag. Bis auf die Schweiz sind die anderen Nationen bereits im Doppelzweier qualifiziert, was bedeutete das die Schweiz für uns die wichtigsten Gegnerinnen sein sollten. Am Freitag konnten wir bis 1.500 Meter führen und hielten uns dann zurück. Die anderen Boote fuhren ebenfalls ein vermutlich volles Rennen, was uns das Rennen auf Platz 4 vor der Schweiz beenden ließ. Wir waren zufrieden mit diesem ersten Rennen, da wir sehr viel besser zusammenarbeiteten als drei Wochen zuvor bei den Testrennen in Hamburg. Nun freuten wir uns auf das Finale am Sonntag, bei dem wir mit einem maximalen Rennen schauen wollten, wie weit wir nach vorn fahren könnten.

Da wir den Samstag frei hatten, genossen wir den Freitagnachmittag und gingen in der Stadt ein Eis essen. Die sommerlichen Temperaturen machten den Weltcup in Varese zu einem sehr schönen Wochenende. Die Strecke, die bei gutem Wetter Sicht auf die Alpen bietet, war diesmal noch einmal besonderer, da die Bergkuppen Mitte April noch mit Schnee bedeckt waren.

Am Sonntag waren wir dann erholt und bereit für unser Rennen. Erneut konnten wir die ersten 1.000 Meter mit am schnellsten zurücklegen. Mithalten konnte nur das niederländische Boot. Leider verloren wir auf den dritten 500 Metern etwas an Geschwindigkeit, während einige der anderen Boote hier zulegen konnten. Auf den letzten 500 Metern fanden wir uns auf Position drei, hinter dem niederländischen und dem norwegischen Booten aber vor Italien und der Schweiz. Die Abstände zwischen den ersten vier Booten waren sehr knapp und die Italienerinnen sind bekannt für ihre Sprintstärke. Mit einem Fotofinish fuhren wir über die Ziellinie. Mehrere Minuten mussten wir warten, bis uns endlich mitgeteilt wurde, dass wir den dritten Platz und somit die Bronzemedaille halten konnten. Nur ein Wimpernschlag von 0,06 Sekunden trennte uns von den Italienerinnen. Der Abstand zur Schweiz war etwas mehr als 2 Sekunden und insgesamt waren alle Boote innerhalb von 4 Sekunden über die Ziellinie gefahren. Wir freuten uns riesig über die Bronzemedaille. Meine zweite Medaille bei einer internationalen Regatta im A-Bereich, nachdem ich ebenfalls in Varese im letzten Jahr auch Bronze im Doppelvierer gewinnen konnte.

Jetzt bin ich zurück in Berlin und es heißt nochmal alles ins Training zu legen, bevor es in knapp fünf Wochen in Luzern um die Olympiaqualifikation geht.


Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.

Bilder

(c) R.C.H.B.
(c) R.C.H.B.
(c) R.C.H.B.
(c) R.C.H.B.
Dieser Artikel wurde bereits 1.700 mal aufgerufen.

Werbung