Das Wichernhaus war gestern bei der Mitgliederversammlung des Kreiselternbeirates (KEB) bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben den Mitgliedern waren auch zahlreiche Gäste anwesend, da die Versammlung neben wichtigen Themen rund um Kitas und Horte auch die Absetzung des ehemaligen Vorsitzenden Michel Albrecht behandelte. Dieser hatte nach Meinung von Mitgliedern des KEB in der Vergangenheit mehrfach öffentlich seinen Vorsitz im KEB parteipolitisch instrumentalisiert.

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In einem Änderungsantrag zur Tagesordnung der Mitgliederversammlung des KEB erklärten die Antragsstellenden, darunter Jens Haucke, Mauel Heidrich, Michaela Köppen, Sarah Tong Luna und weitere, dass Albrecht, der auch in der als “gesichert rechtextrem” eingestuften AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative" aktiv ist, seine politischen Überzeugungen mit seiner Rolle im KEB vermischt, was gegen die Neutralität des Gremiums verstößt. Seine politischen Ansichten machen ihn aus Sicht der Eltern ungeeignet für den Vorsitz des KEB, weshalb sie seine Abwahl und Ausschluss fordern.

Michel Albrecht war bei der Versammlung gestern nicht zugegen. Sein Stellvertreter führte an, dass seine Abwesenheit gesundheitliche Gründe habe.

Kurz nach Beginn der Versammlung brachte Mitantragssteller Jens Haucke drei Anträge ein: die Aufhebung des nicht-öffentlichen Teils der Sitzung, die Vorverlegung der Abstimmung über die Abwahl des amtierenden Vorsitzenden und schließlich den Antrag zur Abwahl von Michel Albrecht selbst.

Die Mehrheit stimmte allen Anträgen zu.

Mit 20 stimmberechtigten Mitgliedern wurde die Abwahl Albrechts durch eine Mehrheit von 14 Stimmen beschlossen. Sechs Mitglieder enthielten sich. Die Entscheidung, die zu Beginn der Versammlung für Spannung gesorgt hatte, wurde im Wichernhaus gegen 18.45 Uhr mit lautem Applaus aufgenommen. Dies erleichterte einige Mitglieder und Gäste sichtlich.

Neben Albrechts Ausscheiden gab es noch ein weiteres Mitglied, das den Vorstand freiwillig und unabhängig der Abwahlen Albrechts verließ. Dies führte zu unmittelbaren Neuwahlen. Sarah Tong Luna und Jana Babetzki wurden als neue Mitglieder gewählt. Ihre Amtszeit beträgt aufgrund der bereits fortgeschrittenen Legislaturperiode insgesamt eineinhalb Jahre. Zur Einordnung: Eine volle Legislaturperiode beträgt zwei Jahre.

Jana Babetzki, die als Sozialpädagogin und Erzieherin tätig ist, verbringt ihre Freizeit bevorzugt auf dem Wasser und verweist darauf, keine politischen Ambitionen zu haben. Sarah Tong Luna, als Lehrkraft tätig, betont ebenfalls, sich von politischer Agitation fernzuhalten. Beide Frauen machen deutlich, dass ihr Fokus vorrangig auf den Interessen der Kinder liegt.

Auf die Nachfrage eines Mitglieds hin bekräftigte Tong Luna: "Ich stehe für Freiheit, Offenheit und Toleranz."