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Neurologie & Stroke-Uni: Uni-Klinikum Brandenburg erweitert Angebot

Aus der Stadt
  • Erstellt: 19.04.2024 / 19:01 Uhr von rb
Das Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel kann jetzt sein Spektrum an medizinischen Behandlungsangeboten erweitern. Im Sommer wird eine eigene neurologische Fachabteilung hinzukommen. Für den Aufbau dieser Abteilung hat das Uni-Klinikum jetzt durch das Gesundheitsministerium  des Landes Brandenburg (MSGIV) den Versorgungsauftrag erhalten. Das bedeutet die Einrichtung von 16 Betten, einschließlich von Stroke-Unit-Betten für die Schlaganfallversorgung, um die Versorgungsqualität für Patienten mit neurologischen Erkrankungen regional zu stärken.
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Diese freudige Nachricht gaben am Freitag die Klinik-Geschäftsführerin Gabriele Wolter, Prof. Christian Ewald, der Direktor der Klinik für Neurochirurgie und der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Dr. Mathias Sprenger gemeinsam mit Oberbürgermeister Steffen Scheller und Privatdozent Dr. Alexander Kunz, dem zukünftigen Chefarzt der Neurologie, in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt.

Aufgrund des umfangreichen Auftrags zur Notfallversorgung sieht sich das Universitätsklinikum mit einer zunehmenden Zahl neurologischer Erkrankungen und Notfälle konfrontiert. Parallel dazu sichert die bestehende Fachabteilung für Neurochirurgie am Universitätsklinikum eine überregionale, hochqualitative operative Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Die breit gefächerte Expertise des Universitätsklinikums macht eine dauerhafte Verfügbarkeit neurologischer Fachkompetenz für die Diagnose und Behandlung verschiedenster neurologischer Zustände unverzichtbar.

Das Ziel der Gründung einer neurologischen Fachabteilung ist die Etablierung kontinuierlich verfügbarer neurologischer Expertise für eine optimierte Behandlung neurologisch erkrankter Patienten. Da diese Patienten häufig auch Funktionsstörungen in anderen Organsystemen entwickeln, ist für eine bestmögliche Behandlung der interdisziplinäre Austausch der verschiedenen Fachdisziplinen entscheidend.

Die Idee dazu, die Neurologie im Klinikum der Stadt einzurichten, gibt allerdings schon seit mehreren Jahrzehnten. Sowohl die Geschäftsführerin, als auch immer wieder die Spezialisten der Neurochirurgie kämpften darum, eine eigene Neurologiestation im Krankenhaus einrichten zu können. So habe man vor 30 Jahren schon versucht mit einem Neubau die Neurologie ans Klinikum zu bringen. Doch daraus wurde damals nicht, denn vom Gesundheitsministerium gab es damals kein grünes Licht dafür.

Als die Kliniken der Landesklinik 2006 ausgeschrieben waren, hat sich das damals Städtische Klinikum mit einer Arbeitsgemeinschaft, mit den Havelland Kliniken, dem Marien-Krankenhaus und den Kliniken in Beelitz, zusammengetan und gemeinsam ein Konzept erarbeitet und angeboten, die Landesklinik Brandenburg zu übernehmen. Das ist damals nicht gelungen. Die Klinik ist dann an Asklepios übergeben worden, ebenso wie zwei andere Kliniken, Lübben und Teubitz. So hat man weiter versucht, eine Zusammenarbeit zu pflegen, was nie optimal lief.

Stark gemacht hat sich immer der Neurochirurgie-Professor Christian Ewald, für den die Neurologie immer ans Klinikum mit gehörte. „In diesem Jahr haben wir uns nun gewagt, einen entsprechenden Antrag an das Land zu stellen. Den konnten wir Ende Januar abgeben. Wir haben ihn gemeinsam erarbeitet und dann diesen Antrag gestellt. Am 19. März hat die Landeskonferenz mit Zustimmung der Krankenkassen entschieden, dass wir hier eine neurologische Klinik aufbauen dürfen“, so Klinikchefin Gabriele Wolter.

„Mit der neuen Neurologieabteilung schließen wir eine wichtige Lücke im Versorgungsangebot unseres Universitätsklinikums. Dies ermöglicht uns, auf den steigenden Bedarf einer wachsenden Bevölkerung zu reagieren und die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. Die neue Abteilung stärkt das Universitätsklinikum als wichtigen Gesundheitsversorger im Land Brandenburg“, fügte sie hinzu. Der Schwerpunkt der Abteilung wird auf der Behandlung akuter neurologischer Notfälle und der intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit liegen, um bestmögliche Behandlungsergebnisse zu erzielen.

Jetzt geht es darum die neurologische Abteilung aufzubauen, deren offizielle Eröffnung für das nächste Quartal geplant ist. So sollen zuerst einmal acht Fachärzte dafür gefunden werden. Weiterhin wird Personal mit neurologischer Erfahrung gesucht und es benötigt therapeutisches Personal, da sei man aber gut vorbereitet. Auf der technischen Seite, wie mit MRT oder CT, sei man indes bestens ausgestattet und auch für die kommenden Aufgaben vorbereitet. Es benötigt aber einen Chefarzt für die neue Abteilung, der gleich mit Privatdozent Dr. Alexander Kunz vorgestellt wurde und der ab 1. Juni die neue Abteilung aufbauen und führen wird.

Dr. Alexander Kunz ist 50 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Er hat seinen Lebensmittelpunkt in Berlin, kennt aber die Havelstadt aus seiner Zeit, wo er von Juni 2021 bis September 2022 Chefarzt für Neurologie an den Brandenburger Asklepios-Fachkliniken war. Seine Ausbildung zum Facharzt absolvierte er am Universitätsklinikum Dresden, wo er 10 Jahre war. Von dort ging er an die Charité Berlin und praktizierte dort bis 2019, wo er etwa 10 Jahre als Notarzt auf dem Schlaganfallmobil unterwegs war.

Bilder

Oberbürgermeister Steffen Scheller, Prof. Dr. med. Christian Ewald, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Gabriele Wolter, Geschäftsführerin Universitätsklinikum, Dr. med. Mathias Sprenger, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, sowie Dr. med. Alexander Kunz, der zukünftige Chefarzt der Neurologie (v.li.).
Dr. Alexander Kunz ist der zukünftige Chefarzt der eigenen Neurologie-Abteilung im Uni-Klinikum Brandenburg.
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