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Heiko Jorra: Vom Feuerwehrmann zum Hospizpatienten, der 20.000 Euro spendet - eine Geschichte über Würde am Lebensende

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 02.05.2024 / 15:01 Uhr von ant
Meetingpoint-Leser Heiko Jorra, 57 Jahre alt, hat sein Leben lang als Feuerwehrmann gearbeitet und unzählige Menschen gerettet. Doch nun steht er selbst vor einer schwierigen Situation: Aufgrund einer schweren Erkrankung hat er nur noch wenige Monate zu leben. Sein Wunsch war es, seine letzten Tage in der neuen Pflegeeinrichtung “AlexA” Am Mühlengraben 14 im Betreutem Wohnen zu verbringen, da er von dort aus den Brandenburger Hauptbahnhof hätte sehen könnte. Doch nach der Besichtigung kam die Absage - für Jorra unverständlich und enttäuschend. Meetingpoint hat beim AlexA-Team nachgehakt.
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Heiko Jorra hatte die 1-Raum-Wohnung kürzlich besichtigt, seiner Ansicht nach sei diese dann bereits für ihn reserviert worden. Während der Besichtigung vergangene Woche sagte er sofort zu. 1.700 Euro Miete wären für ihn kein Problem gewesen. Nach der Besichtigung lehnte man ihn aber ab. Heiko Jorra findet dazu klare Worte: “Ich arbeite kontinuierlich, konzentriert, koordiniert, strukturiert und versuche meiner 20-jährigen Tochter so viel wie möglich abzunehmen. Als ich beim AlexA anrief, bekam ich die Antwort ich wäre mit 57 Jahren zu jung und ich könnte mir ja eine andere Einrichtung suchen. Das ist der Dank, dass man sein Leben lang mit Herz, Verstand und Seele Feuerwehrmann gewesen ist."

Die Einrichtungsleitung der AlexA-Pflegeeinrichtung wollte auf Anfrage der Redaktion keine Informationen zum Fall herausgeben - aus Datenschutzgründen. Sie erklärten jedoch, dass sie aus kaufmännischer Sicht daran interessiert seien, ihre Wohnungen möglichst schnell zu vermieten.

Heiko Jorra ist jetzt nicht mehr interessiert an einer Wohnung in einer Pflegeeinrichtung. Er besucht heute das Hospiz der Jedermann Gruppe in der Bauhofstraße. Dort will er nun seine letzten Tage in Würde verbringen. Bevor er stirbt, hat er testamentarisch festgelegt, 20.000 Euro an das Hospiz zu spenden. Um das Geld aufzubringen, verkauft Jorra nun sein Haus. Er plant in den kommenden Wochen auch noch mehr Gelder an Einrichtungen der Stadt zu spenden, die dringend Hilfe benötigen.

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