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Leserbrief: Tierisches Chaos im Rathaus?

Leserbriefe
  • Erstellt: 02.05.2024 / 17:20 Uhr von Florian Zimmermann
Die derzeitigen Medienberichte zum Thema Tierheim sind erschreckend und spiegeln den Zustand der politischen Stadt wider. In den Artikeln von Meetingpoint, bei Facebook und der MAZ ist ein beispielloses Chaos zu erkennen, welches die Stadtspitze einfach laufen lässt. Der Oberbürgermeister sagt, dass er dem Tierheim einen Übergangsvertrag anbietet und dann eine neue Ausschreibung macht, die sagt, dass ein Verein schon vorher im Stadtgebiet existiert haben muss. Ist das überhaupt erlaubt? Oder werden hier nur Versprechungen gemacht, die dann gar nicht eingehalten werden können?
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Für mich sieht es so aus, als ob hier billig ein paar Stimmen für die CDU bei der nächsten Kommunalwahl abgegriffen werden sollen. Die Veterinärärztinnen arbeiten dabei anscheinend zeitgleich direkt gegen den Fortbestand des Tierschutzvereins. So werden angeblich bestehende tierschutzwidrige Umstände gesucht, vielleicht erfunden und dem Gefühl nach konstruiert. Wenn man dann mit Mitgliedern des Vereins spricht, erfährt man, dass gegen die Tierheimleitung, ihre Stellvertreterin sogar Prozesse angestrengt worden sind. Die betroffenen Tierheimmitarbeiter sind einem enormen Druck und großer Angst ausgesetzt. Haben die Klagen am Ende auch noch Auswirkungen auf die Betriebserlaubnis und die Teilnahme an einer Ausschreibung des Vertrages? Die Gerichtsverfahren, die von den Tierärztinnen angestrengt wurden, stehen noch aus.

Das geschieht alles, mindestens unter der Deckung der Beigeordneten Fischer, die eine Mitarbeiterin des Oberbürgermeisters ist. Die Pressemitteilung des Veterinäramtes unterstreicht auf erschreckende Weise, dass die Stadtführung uns hier etwas vorgaukeln will. Will man uns hier doch Glauben machen, dass unangekündigte Kontrollen unabhängig von Vertragsverhandlungen stattfinden? Die Stadtführung scheint darauf aus zu sein, dem Verein die Existenzgrundlage zu entziehen und dafür zu sorgen, dass es gar nicht mehr zu einem neuen Vertrag kommt. Vielleicht sollte man das auch noch im Hauptausschuss besprechen?

Die Vertreter der Stadtpolitik haben sich auch in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert. Als Stichworte seien hier nur das Bürgerhaus in der Altstadt, die Aufarbeitung der Sturmschäden, die Personalien in der Feuerwehr, der Hortbau in der Hammerstraße, der Bau des Schulcampus am Wiesenweg und natürlich die unsägliche Brückensperrung Potsdamer Straße genannt. Der Oberbürgermeister wollte dafür sorgen, dass die Brücke, am letzten Wochenende vor Aufhebung der Sperrung, aus beiden Richtungen befahrbar ist, doch das Land lehnt dies ab. Als Bürger stellt sich da natürlich die Frage, welches Standing der Oberbürgermeister im Land hat und warum diese Frage erst so spät ans Land gerichtet wurde.
Und auch die Beigeordneten scheinen nicht zu wissen, was die Mitarbeiter in der Verwaltung machen. War Frau Fischer denn seit Beginn ihrer Amtszeit schon im Tierheim und hat sich die Zustände mal angesehen?

Als Bürger der Stadt habe ich das Gefühl, dass Probleme nur noch ausgesessen werden sollen und maximal nur noch reagiert und nicht mehr agiert werden soll. Wenn das so ist, dann seien Sie doch wenigstens so ehrlich und sagen den Brandenburgern, dass Sie nicht mehr weiter wissen. Aber hören Sie auf, sich selbst in den Medien zu zerfleischen, Ihre Kollegen vor den fahrenden Zug zu stoßen und fangen Sie endlich an, konstruktiv an Probleme heran zu treten und nach Lösungen zu suchen.


Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.
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