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Leserbrief: Von einer Stadt, in der nicht nur Wildblumenwiesen, sondern auch das Engagement ihrer Bürger zerstört wird

Leserbriefe
  • Erstellt: 09.05.2024 / 08:01 Uhr von Christiane Barlog
Zugegeben: Das mittelalterliche, altehrwürdige Lübeck gehört zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität, was sicherlich verschiedene Ursachen hat. Eines jedoch ist hier überall sichtbar: Das Engagement der Bürgerschaft, deren Initiativen und Stiftungen haben eine lange Tradition, werden geachtet, gefördert und gepflegt. Und auch darum hat sich dieser unverkennbare Stolz der Lübecker auf ihre Stadt entwickelt. Auch in unserer mittelalterlichen, altehrwürdigen Stadt gab es eine Vielzahl von Initiativen:
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Es gab das allgemein geschätzte Bürgerhaus der Altstädter, es gab ein über die Grenzen der Stadt geachtetes Jazzfest der Jazzfreunde. Viele Bürger setzten sich dafür ein, die Sparkassenfiliale im Stadtteil Nord zu erhalten. Seit Jahren ist der ADFC bemüht, die Situation der Fahrradfahrer sicherer zu machen in einer Stadt, deren Fahrradwegestruktur zu den schlechtesten im Land Brandenburg gehört. Und es gab die Initiative für Wildblumenwiesen. In Brandenburg /Havel waren und werden diese Initiativen weder geachtet, geschweige denn gefördert. Stattdessen werden sie diskreditiert als „grüne Märchen“ (Herr Schaffer ,CDU, über Wildblumenwiesen) oder „linksversifft“ (die AFD über die Altstädter).

Auffällig in den Stadtverordnetenversammlungen zu einigen dieser Themen war, wie gnadenlos, unwillig zu jedem Kompromiss in einer Einheit von CDU, Freie Wähler und AFD gegen solche Initiativen und damit gegen das Engagement der Bürger gestimmt wurde-was für ein trauriges Signal an die Menschen, die Brandenburg/Havel eventuell als Wohnort in Erwägung ziehen.

Am 9. Juni wird ein neues Stadtparlament gewählt. Die Verfasserin dieses Artikels wird die Abgeordneten wählen, die bereit sind, sich klug, kompetent und verantwortungsbewusst für eine positive und nachhaltige Entwicklung unserer Stadt einzusetzen, die sich nicht in privaten, geschmäcklerischen Ansichten und grenzenloser Selbstdarstellung ergehen. Und die das Engagement seiner Bürger als solches wertschätzen.

PS 1: Übrigens: Lübeck hat einen Stadtpräsidenten der CDU, der offensichtlich keine Schwierigkeiten hat, Blühwiesen zuzulassen und zu kultivieren (siehe Fotos).

PS 2: Zur allgemeinen Überraschung erhielten die Altstädter, denen ja kein Bürgerhaus mehr zugestanden werden konnte, einen Preis des Innenstadtwettbewerbs des Landes Brandenburg- wieder ein Zeichen dafür, dass das Engagement ihrer Bürger außerhalb dieser Stadt deutlich mehr gefördert und geachtet wird.


Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.

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