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Leserbrief: Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Leserbriefe
  • Erstellt: 08.05.2024 / 18:01 Uhr von Katja Gräbnitz
Am vergangenen Sonntag, 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, hat die Aktion Mensch unter dem Motto „Viel vor Inklusion! Selbstbestimmt leben - ohne Barrieren.“ darauf aufmerksam gemacht, dass die UN Behindertenrechtskonvention endlich besser umgesetzt werden muss. Vor diesem Hintergrund kamen die Akteure von Fliedners Lafim-Diakonie und ASB Brandenburg/ Havel wieder zusammen und organisierten über die Aktion Mensch am 2. Mai für Interessierte in Brandenburg an der Havel erneut einen Kinobesuch. Eingeladen wurde ins Fontane-Kino – und machte auf eine barrierefreie Zukunft aufmerksam.
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In einem Organisationsteam von Fliedners und ASB wurde das gemeinsame Vorhaben mit den Wohn- und Werkstatträten besprochen. Die Wohnbeiräte entschieden sich nach Rücksprache mit den Assistenznehmerinnen und Assistenznehmern und Bewohnerinnen und Bewohnern und in Abstimmung nach Filmverfügbarkeit für den Film „Alles außer gewöhnlich“ des Regie-Duos Eric Toledano und Oliver Nakache.

Hierbei handelt es sich um Bruno (Vincent Cassel) und Malik (Reda Kateb), der eine Jude, der andere Muslim, die nicht nur beste Freunde sind. Sie haben auch einen ähnlichen Job: beide arbeiten aufopferungsvoll in Einrichtungen in Paris, in denen Jugendliche mit Autismus betreut werden. Ihr Motto lautet: Jeder kann einen Beitrag leisten, um die Gesellschaft etwas menschlicher zu machen. Es gibt unglaublich viel zu tun, dennoch will das zuständige Ministerium prüfen lassen, ob nicht Stellen gestrichen oder die Einrichtungen gar geschlossen werden sollen. Und dass, obwohl die Not ohnehin groß ist und Autisten, deren Betreuung besonders viel Geld kostet, oft abgewiesen werden und zusehen müssen, wie sie allein zurechtkommen. Bruno und Malik setzen alles daran das zu verhindern und gleichzeitig den sowieso schon anstrengenden Betrieb am Laufen zu halten...

In Vorbereitung auf die Vorführung wurde das Fontane-Kino angefragt und alle 50 Plätze gebucht. Vorbeikommende Passantinnen und Passanten wurden an diesem Tag zum Thema Barrierefreiheit in der Stadt Brandenburg an der Havel von Akteuren bzw. Assistenznehmern von Fliedners und ASB befragt. Wer wollte, konnte sich im Brückencafe an Gesprächen beteiligen.

Zu den geladenen Kino-Gästen zählten unter anderem die Beigeordnete für Jugend und Soziales der Stadt Brandenburg an der Havel - Frau Alexandra Adel (Freie Wähler), Frau Sybille Kluge (Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen), Frau Katrin Tietz (Beauftragte der Stadt für Menschen mit Behinderungen) und Herr Marcel Kuske, welcher im Rahmen der Veranstaltung zur ehrenamtlichen Ombudsperson gewählt wurde. Er wird zukünftig Anliegen einbringen und Inklusion in Fliedners besonderer Wohnform in der Kirchhofstraße mitgestalten und voranbringen.

Frau Peggy Bohm, Fliedners Regionalleitung Wohnen Brandenburg an der Havel und Thomas Peters, Hausleitung besondere Wohnform Kirchhofstraße der Fliedners Lafim-Diakonie, eröffneten die Veranstaltung und überbrachten Grußworte von Frau Karina Knoppe -ASB-Geschäftsführerin- sowie von Frau Kathrin Mauroschat – Fliedners Regionalleitung Arbeit.

„Alles außer gewöhnlich“- ein Film der betroffen macht und Hoffnungsräume eröffnet. Nach der Filmvorführung bestand die Möglichkeit zum Austausch. Am Ende reflektierten die Zuschauerinnen und Zuschauer über den Film: er bewegt, berührt und regt zum Nachdenken an. Letztlich wird gezeigt: Chancengleichheit und Akzeptanz für alle Menschen ist von unsagbarer großer Bedeutung und sollte Normalität sein!

Der gemeinsame Auftritt von Akteuren, die für die Belange von Menschen mit Behinderungen einstehen, soll sich perspektivisch noch weiterentwickeln. Im Ergebnis sahen viele noch Nachholbedarf beim Thema Barrierefreiheit.

„Die Film-Wahl war vor dem Hintergrund der aktuellen Problemlagen und das scheinbare stetige Aufeinandertreffen von Gegensätzen sehr treffend“ wie Frank Strauch, Wohnbeirat und Cathlen Pocepnia, als Besucherin und Begleitperson befanden.

Besonders gelungen im gezeigten Film erschien, dass die Religionsstreitigkeiten hier nicht in den Vordergrund treten, da die Akteure einfach andere Sorgen und Probleme haben.

Für alle Beteiligten war der Aktionsnachmittag im Fonte-Kino ein alles außer gewöhnlicher Nachmittag. Vielen Dank an alle Mitwirkenden!


Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.

Bilder

(c) ASB-Ortsverband Brandenburg an der Havel e.V.
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