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[SVV] DLRG und DRK reden Stadtverordneten ins Gewissen: Ehrenamtler wollen "auf Augenhöhe" beteiligt werden!

Politik
  • Erstellt: 01.10.2020 / 15:50 Uhr von cg1
Die Verwaltung hatte der SPD zur SVV eine Anfrage zum Thema Wasserrettung beantwortet - diese sorgte sogleich für Verwunderung bei den hiesigen Hilfsorganisationen. Ihre Botschaft: Obwohl die ehrenamtlichen Retter von DLRG und DRK regelmäßig mit zu Einsätzen gerufen werden, zuletzt z.B. bei einem tödlichen Badeunfall bei Radewege, tauchen sie in der Beantwortung der Anfrage nur als Randnotiz auf. Die Stadtverordneten ließen Florian Bialloblotzki, er leitet die DRK-Wasserwacht, und seinen Kollegen Benedikt Michaelis von der DLRG daher wissen: "Unsere Probleme liegen im Organisatorischen. Wir fühlen unsere Arbeit nicht wertgeschätzt."
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Wissen wollten sie von der Stadtspitze und den Volksvertretern im Rahmen der Einwohnerfragestunde dann, wie diese sich künftig die Arbeit des Ehrenamtes in der Stadt vorstelle und „ob es Beteiligungsprozesse auf Augenhöhe geben wird.“ An sprach Bialloblotzki dabei konkret den Wassergefahrenabwehrplan, an dem seit 2019 gearbeitet wird. „Wir haben als Hilfsorganisationen rund 30 Seiten Zuarbeit geleistet, eine Zuarbeit von der anderen Seite fand nicht statt“, so der DRK-Vertreter weiter. Nachdem Oberbürgermeister Steffen Scheller die allgemeine Wertschätzung bekräftigte, legte der Ordnungsbeigeordnete Michael Brandt das Problem offen. „Es gibt zwei Meinungen zur Arbeit. Die eine will die Funktionen mehr ins Hauptamt verlagern, weil man dort schneller ist. Die zweite Seite sagt: Wir machen das gemeinsam mit dem Ehrenamt, jeder nach seinen Kräften.“ Brandt stellte auch klar: „Wir sind als Verwaltungsleitung der Auffassung, das Ehrenamt hier stärker einzubeziehen. Wir wollen Tendenzen nicht folgen, die eine Verlagerung ins Hauptamt sehen.“

Nun warte man als Stadtspitze die Fortschreibung des Gefahrenplanes durch den Fachbereich 37 (Feuer- und Rettungswesen) ab. Brandt: „Ich werde mir dann ansehen, ob dieser unseren Vorgaben an den Fachbereich entspricht.“

Die Stadtverordneten, zuerst Martina Marx von den Grünen, hakten ein und luden die Ehrenamtler zum Gespräch. Bialloblotzki regte an, dass man bitte DRK und DLRG gemeinsam zu den Terminen hole, damit das komplexe Theme mit allen Facetten beleuchtet werden kann. Die SPD-Frau Britta Kornmesser schlug zudem vor, das Thema im nächsten Fachausschuss auf die Tagesordnung zu setzen und den ehrenamtlichen Rettern Rederecht zu geben. Heike Jacobs (Linke) schlug zudem vor, die Gesprächstermine gleich mit allen Fraktionen zu besetzen, die teilnehmen wollen, damit die Ehrenamtler keinen Partei-Marathon absolvieren müssen.

Brandenburgs Feuerwehrchef Mathias Bialek sagte auf Nachfrage, dass der Plan bis zum Jahresende fertig sein soll, er setze auf einen Konsens mit allen Beteiligten. "Keine Organisation kann das Thema Wasserrettung allein zufriedenstellend bearbeiten. Dass wir das gemeinsam machen, halte ich für richtig und sinnvoll." Der Wasserreichtum der Stadt stelle laut Bialek einen erheblichen Gefahrenschwerpunkt dar.


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