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Der 675.000 Euro-Coup: Theaterteam sichert sich Fördermittel-Bescheid um Digitalisierung voranzutreiben

Theater
  • Erstellt: 23.03.2022 / 10:03 Uhr von rb
Mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert das Kulturministerium im Rahmen des Programms „Digitalisierung von Kultureinrichtungen“ momentan Kulturschaffende im Land Brandenburg. Davon profitiert auch das Brandenburger Theater in enormer Größenordnung, denn kürzlich erhielt es einen Fördermittelbescheid über 675.000 Euro. Die Mittel sollen zur besseren digitalen Außenwirksamkeit und der Modernisierung der digitalen Anlagen im Theater genutzt werden. Das Bewerbungsverfahren plante das Team im Haus dabei generalstabsmäßig durch. Über die Fördermöglichkeiten hatte das Theater in Gesprächen mit dem Kulturministerium erfahren. Daraufhin gründete sich eine Arbeitsgruppe, in der Sören Stanchera sowie Dennis Flath aus der Abteilung Ton, der technische Leiter Denny Petrick-Meusel, Steffan Drotleff für die Öffentlichkeitsarbeit und Theater-Geschäftsführerin Christine Flieger vertreten waren.  
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Die Arbeitsgruppe führte das gesamte Antragsverfahren in Eigenregie durch und wird auch die Umsetzung des Projektes koordnieren.

Die finanzielle Hilfe kommt dabei wie gerufen: Im Theater sind die Netzwerk- und Serverstrukturen inzwischen sehr veraltet, sie sorgten bisweilen sogar schon für Ausfäle im Betriebsablauf. „Wir sind sehr glücklich, dass wir gerade das Thema Digitalisierung jetzt umfassend in Angriff nehmen können“, erläutert die Theaterchefin gegenüber Meetingpoint. So können damit nicht nur Arbeitsprozesse beschleunigt werden, man werde im Sinne der Umwelt durch dann mögliche digitalisierte Abläufe Kosten sparen können. „Ich bin froh, dass wir diese Gelegenheit genutzt haben. Aber ohne das Engagement der Mitarbeiter im Haus wäre das nicht gegangen. Da hat das Team sehr viel eigene Motivation gezeigt“, freut sich Christine Flieger.

Geplant ist mit den Mitteln der ILB eine wichtige Zukunftschance für das BT zu nutzen. Dazu gehört, dass Besucher sowie andere Kunden wie Schulen, Krankenhäuser oder Pflegeheime das Theater besser wahrnehmen und erreichen können. „Wir haben auch durch die Coronazeit begonnen, digitale Theaterformate zu entwickeln. Dabei sind wir aber schnell an Grenzen gestoßen“, erklärt Sören Stanchera. Gewisse Sachen waren einfach nicht machbar und die Betriebsfähigkeit kam dabei an ihre Grenzen, wie zum Beispiel bei Streamingangeboten.

Folgende Maßnahmen wurden bewilligt und können jetzt umgesetzt werden. Das sind der Neubau der Netzwerk- und Serverstruktur, Ausbau des WLAN-Netzes, Intranet- und Internetzugang mit erheblicher höherer Bandbreite, Erhöhung der Datensicherheit. Eine bessere Verknüpfung der Gewerke durch direkten Datenaustausch über die auszubauende WLAN-Struktur im ganzen Haus mit moderner Computertechnik. Die Verbesserung des Online-Kundenkontaktes, Errichtung eines Mitteilungsportals für Kunden, z.B. für kurzfristige Änderungen im Spielplan. Erstellung digitaler künstlerischer Inhalte und Streaming von Produktionen und Werbung, Speicherung digitaler Inhalte auf der neuen Serverstruktur, Abrufbarkeit der Inhalte durch Kunden (Mediathek) durch die Anschaffung entsprechender Hard- und Software. Eine Überarbeitung der Website mit interaktiven Funktionen ist ebenfalls geplant sowie die Schaffung der Möglichkeit zur Digitalisierung von Bühnenbildern.

Für die Erarbeitung der notwendigen Maßnahmen und die folgende Umsetzung hat sich insbesondere Tontechniker Sören Stanchera engagiert. Aber auch die Kollegen Dennis Flath, Denny Petrick-Meusel, Steffan Drotleff und viele andere arbeiten innerhalb der Arbeitsgruppe oder mit ihr zusammen an der Umsetzung dieser Digitalisierungsstrategie. Bis zum Ende des Jahres soll dieses Projekt realisiert sein, dass zu 100 Prozent gefördert wird.

Bilder

Tontechniker Daniel Wandke an einem der alten Schaltschränke.
Tontechniker Sören Stanchera hat einen besonders großen Anteil am Digitalisierungsprojekt des BT.
Theaterchefin Christine Flieger und Steffan Drotleff (v.li.) mit einem Teil der Unterlagen des neuen Projektes.
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